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unerlösten Menschen, das Wesen der Sünde in sich tragen. Ein fauler Baum kann nicht gute Früchte bringen.

 2) Es gilt aber auch zu erkennen, daß mit der Sünde uns eine Schuld anhaftet. Die Schuld ist das Bewußtsein des Sünders, vor GOtt in Strafe, in Ungnade, unter Seinem Zorn zu stehen.

 „Welches Tages ihr davon esset, werdet ihr des Todes sterben.“ Das ist GOttes gerechtes Zorngericht. Der Tod aber, den wir verschuldet haben, ist der ewige Tod, die ewige Vernichtung durch den Zorneswillen GOttes.

 Dawider hilft keine Entschuldigung, und wer sich noch entschuldigt, beschönigt, rechtfertigen will, ist noch unerleuchtet, wie denn die blinde Welt von alle dem, was wir von Sünde und Schuld sagten, geradezu Nichts erkennt.

 3) Aus der Erkenntnis der Sünde und Schuld fließt die Erkenntnis unserer Hilfsbedürftigkeit. Wir können uns nicht selbst helfen, nimmermehr das verlorene Ebenbild GOttes an uns selbst wieder herstellen; wir können das durch unsere Schuld zerrissene Band der Liebe GOttes nicht selbst wieder knüpfen. Er muß aus Gnaden uns helfen.

 4) Dies immer mehr zu fassen, thut ernste Selbstprüfung not. Der Spiegel ist das