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J. Heugel ist dessen Gründer, J. Lovy war Chef-Redakteur von 1845-49. Heugel verbesserte das Journal in einer Weise, dass es zu den besseren Musikjournalen seiner Zeit zu reihen ist und gibt sich als treuer Diener der musikalischen Künste. Während des Krieges 1870/71 erlitt das Erscheinen von Le Menestrel, wie das aller Kunstjournale Frankreichs, eine Unterbrechung und nahm es erst den 30. September 1871 wieder auf.

Die Hauptmitarbeiter des im Dezember 1833 zum ersten Mal erschienenen Le Menestrel sind die Herren d'Ortigue, P. Bernard, Barbadette, Azevedo, D. Denne- Baron, Commettant, G. Héquet, B. Jouvin etc. Letztgenannter gab im Menestrel eine Erläuterung zu den biographischen Notizen von Auber, welche er vor sieben Jahren im selben Journal veröffentlichte. Aus dem Inhalt sind hervorzuheben: Cherubini, sa vie et ses travaux von D. Denne-Baron. Weber et ses oeuvres von H. Barbadette. S. Thalberg et son école von E. Guyon. La musique dramatique jugée par un diletante sous Louis XIV. von J. Carlez.

Im Menestrel und der Revue musicale entspann sich zwischen F. Fétis und Gevaert über die Geschichte der modernen Tonalität eine Polemik.

Le Menestrel ist das erste Pariser Musikjournal, das nach den Ereignissen des Krieges wieder erschien. Der Verlag vertheilt an die Abonnenten gratis Clavier- und Gesangstücke; von 1845 wurden ihnen jährlich zwei grosse Concerte geboten.


1833. Le Pianiste, journal special, analytique et instructif. 4°. Paris bei J. De la Cour. Preis des Jahrgangs 7 Frs.

Die erste Nummer erschien im November 1833, redigirt von Ch. Chaulieu, hervorragender Pianist, erster Preisträger des Pariser Conservatoire in der Harmonie und im Clavierspiel, verstorben 1849 zu London im 61. Jahre.

Le Pianiste hörte 1835 zu erscheinen auf, enthielt einige gute den musikalischen Unterricht behandelnde Aufsätze. – Speziell: Kurze biographische Notizen von berühmten Claviervirtuosen mit deren Portraits. Analysen oder Recensionen. Chronik; motivirte Anzeigen. Einen analytischen Kursus der musikalischen Theorien mit den ersten Anfangsgründen beginnend mit einem Notenblatt erläuternder Beispiele zu jedem Heft. Polemiken in Gesprächform.


Empfohlene Zitierweise:
Wilhelm Freystätter: Die Musikalischen Zeitschriften seit ihrer Entstehung bis zur Gegenwart. München: Literarisch-artistische Anstalt Theodor Riedel, 1884, Seite 54. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Freyst%C3%A4tter_Die_musikalischen_Zeitschriften_Seite_054.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)