Seite:Freiburg Bauten 210.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

unwillkürlich bei der Erwägung, wie spät erst der deutsche Bürger sein eigenes Heim künstlerisch auszustatten oder auch nur dauerhaft herzustellen begonnen hat: im Schatten der kirchlichen Prachtbauten bildeten noch Jahrhunderte lang schlichte Hütten die Heimstätte des Gewerbefleisses und kaufmännischer Betriebsamkeit.

Städtische Mehlwaage.

Die ältesten Häuser waren nach der herrschenden Annahme auch hier in Freiburg aus Holz oder doch aus Fachwerk aufgeführt. Diese Meinung wird dadurch unterstützt, dass bisher sich nirgends Spuren eines Privatbaues aus romanischer oder frühgothischer Zeit gefunden haben. Holz lieferten ja die unabsehbaren Wälder in Fülle und dem Fachwerkbau dienten die schon früh bekannten, immer noch ergiebigen Ziegelfelder am Schönberg und bei Herdern. Es liegt in der Natur der Dinge, dass man selbst bei dieser Bauart wenigstens die Häuser der Vornehmen in der eigentlichen Kaufmannsstadt architectonisch auszuzeichnen gesucht hat, wenngleich wohl nie jene mannigfaltige Schönheit erreicht worden ist, welche eine spätere Kunstperiode in Strassburg und in den

Empfohlene Zitierweise:
Freiburg im Breisgau. Die Stadt und ihre Bauten. H. M. Poppen & Sohn, Freiburg im Breisgau 1898, Seite 210. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Freiburg_Bauten_210.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)