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Diese äussere Umwallung wurde im Jahre 1677 bei der französischen Befestigung zugleich mit den Vorstädten selbst niedergelegt. Auch von der inneren Ringmauer sind nur noch geringfügige Reste erhalten. Ein Stück derselben, nach dem Plane des Gregorius Sickinger vom Jahre 1589 erneuert, bildet gegenwärtig den malerischen Hintergrund einer neugeschaffenen gärtnerischen Anlage am Theaterplatz. Ein anderer Rest ist am Zapfenhofe noch sichtbar.

Wohnhaus von Cl. Schongar Wtw. Haus No. 126 von A. Binz.
Innere Ansicht gegen die Kaiserstrasse.
Martinsthor.

Um so stattlicher nehmen sich die beiden gewaltigen, dem Ausgange des 12. Jahrhunderts entstammenden Thorthürme aus, welche als ehrwürdige Zeugen einer grossen Vergangenheit dauernd erhalten bleiben sollen. In ihrer ursprünglichen Gestalt sind freilich auch diese Denkmäler nicht auf die Gegenwart gekommen. So hat das Schwabenthor, das mächtigere von beiden, den nach dem Graben vorgebauten Zwinger eingebüsst. Ferner hat man die innere Seite des Thores, welche, wie noch deutlich erkennbar, vollständig offen oder doch nur mit Bohlen verschalt war, später mit Mauerwerk ausgefüllt. Der Bau, über der spitzbogigen Thoröffnung drei Geschosse zählend, hat bei je 11 m Seitenlänge von der Strassensohle an gerechnet, die ansehnliche Mauerhöhe von 26 m; nach der Aussenseite beträgt die Stärke des in den einzelnen Geschossen abgesetzten Gemäuers unten mehr als 3½ m und im obersten Geschoss noch zwei Drittel dieses Maasses. Das Steinwerk besteht im unteren Theile aus schweren Buckelquadern von rothem Sandstein, oben aus Bruchstein mit starken Eckbossen. Der Thorweg ist gleich den einzelnen Geschossen ungewölbt.

Empfohlene Zitierweise:
Freiburg im Breisgau. Die Stadt und ihre Bauten. H. M. Poppen & Sohn, Freiburg im Breisgau 1898, Seite 201. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Freiburg_Bauten_201.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)