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kriegerisch und tapfer veranlagte Natur, liess es dabei nicht bewenden. Am 18. October 1357 kam es zwischen ihm und den Städten bei Endingen am Kaiserstuhl noch einmal zu einem äusserst blutigen Zusammenstoss. Die Freiburger und ihre Verbündeten gingen dabei sehr kühn, aber unvorsichtig gegen den Feind vor und erlitten eine Niederlage, bei welcher besonders die Basler erhebliche Verluste hatten. Die Stadt liess sich dadurch nicht entmuthigen. Sie war entschlossen, den Kampf gegen die verhasste Herrschaft bis auf’s Aeusserste fortzusetzen. Sogleich betrieb sie daher neue und bedeutende Rüstungen und der Kleinkrieg mit Raub und Brand dauerte ungemindert fort.

Das Martinsthor (Aussenseite).

Endlich kam durch Vermittlung des Ritters Burkhard von Vinstingen am 28. Februar 1368 ein Abkommen zu Stande, gemäss welchem Egon dafür, dass er allen seinen Rechten auf Freiburg entsagte, die Herrschaft Badenweiler nebst 15,000 Mark in Silber als Abstandssumme erhielt. Auch wurde ausdrücklich bestimmt, dass Freiburg binnen Jahresfrist nach einem neuen Herrn »zu stellen« habe. Dies geschah, und Freiburg begab sich freiwillig unter die Hoheit des österreichischen Hauses. Damit fand ein anderthalb Jahrhunderte altes, für die Stadt unerträglich gewordenes Verhältniss ein Ende. Wenn Freiburg unter der Misswirthschaft seiner Grafen dennoch emporblühte, so verdankt es dies neben der Tüchtigkeit und Rührigkeit seiner Bürger, vorwiegend seiner ausserordentlich günstigen Lage als Markt. Heute noch, wie zu Zeiten seiner Gründung stellt der Marktverkehr der Stadt ein solch’ lebhaftes umfangreiches

Empfohlene Zitierweise:
: Freiburg im Breisgau. Die Stadt und ihre Bauten. H. M. Poppen & Sohn, Freiburg im Breisgau 1898, Seite 35. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Freiburg_Bauten_035.jpg&oldid=- (Version vom 12.12.2020)