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Fragmente aus dem Tagebuche eines reisenden Neu-Franken: Fragmente aus dem Tagebuche eines reisenden Neu-Franken (1798)

nimmt bisweilen selbst Antheil daran. Als im vorigen Herbst die preußische Demarkationslinie das K. G. und die Stadt gerettet hat, trug die preußische Parthey ihren größten Triumph davon. Aus Dankbarkeit gegen das Militair des Königs, so damahls hier lag, wurden Feten angestellt und Bälle gegeben, an denen aber Niemand von der österreichischen Parthey Antheil nahm. Ja, Schüler machte die Motion, ein freiwilliges Geschenk für die Offiziers und Gemeine zusammen zu bringen, um ihnen doch wenigstens eine Art von Dankbarkeit zu bezeigen. Da hättest du aber sehen sollen, wie die Oesterreicher um sich hieben und ins Horn stießen. Sie waren aber fein genug, die Sache nicht in politischer Rücksicht, sondern nur auf der Seite der Unschicklichkeit anzugreifen. Schüler ist seitdem unter dem Namen des Collecteurs bey der österreichischen Parthey bekannt. Daß man zu Wien sogar von diesem Vorfalle Notitz genommen haben soll, ist mir nicht ganz unwahrscheinlich. Aber wenn auch dieser oder jener Minister klein genug denken sollte, ihn zu rächen, so ist doch ein Beysitzer gegen alle Blitze von dieser Seite hinlänglich gedeckt. Und gewiß sucht Schüler in Oesterreich nicht Gesandter oder Minister zu werden.

Die Geschäfte des K. G. gehen eines Theils sehr langsam, obgleich es auch Beyspiele giebt, daß in