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Fragmente aus dem Tagebuche eines reisenden Neu-Franken: Fragmente aus dem Tagebuche eines reisenden Neu-Franken (1798)

Sprache eines einzelnen Mannes dem Gerichte aufgemutzt werden kann. Da gab z. B. Einer in einer Relation Folgendes wörtlich von sich: „So kommt nun der Kläger auf seiner scheinbaren Klage wie auf einem edlen Streitrosse angeritten, um mit seinem Gegner eine ritterliche Lanze zu brechen. Dieser stach ihn aber in exceptionibus so kräftig unter die Mähre, daß er auf die Schranken fiel und das Nasenbein seiner Klage zerbrach.“ Ich glaube schwerlich, daß du hierbey lachen wirst, eben so wenig, als der Leser, dem Herr von Kotzebue versichert, daß seine Frau sich nur von ihm habe klystiren lassen wollen.

Es ist auffallend, daß es hier in politischer Rücksicht zwey Hauptpartheien giebt, obgleich die Beysitzer nach der Verfassung verbunden wären, gar keine Verbindungen mit irgend einem Hofe zu haben. Sie haben sich erst seit des preußischen Friedens mit Frankreich gebildet, und theilen sich in die preußische und österreichische. Eine dritte könnte man die neutrale nennen. An der Spitze der einen steht ein gewisser Schüler, der seine Stelle dem preußischen Hofe zu verdanken hat. Einige preußische Gesandten und die Gefahr der Zeit dienen dieser Parthey zum Rückhalte. Die zweyte Parthey ist die österreichische, aber der ersten weit überlegen. Beyde führen unaufhörlichen Krieg, und das Publikum