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Fragmente aus dem Tagebuche eines reisenden Neu-Franken: Fragmente aus dem Tagebuche eines reisenden Neu-Franken (1798)

Verstande zu geben, mag Folgendes genug seyn. Er hielt sich darum für einen der unglücklichsten Menschen, weil ihn die Natur mit rüstigen Zeugungswerkzeugen begabt hat.

Ein braver Mann, sagt er, muß keine Kinder zeugen und kein Vieh halten. Je mehr Menschen und Vieh auf der Welt sind, desto mehr Koth ist auf der Welt. Dieser verpestet die Luft, und es entstehen Gewitter, die die Menschen erschlagen. Also wird man, wenn man Vater und Oekonom ist, ein Mörder der Menschheit, statt ihr Fortpflanzer zu werden. Ein Weib, behauptete er ein andermahl, wäre verbunden, sich zu jeder Stunde und selbst in öffentlicher Gesellschaft vor den Augen des Publikums von ihrem Mann befühlen und beschlafen zu lassen. Er bewieß dies so bündig wie oben aus Salomons Sprüchen. Von seiner Gemahlinn verlangte er die widernatürlichste Art der Begattung und behandelte sie überhaupt auf eine unanständige Weise, wobey sie freilich auch nicht von aller Schuld frey seyn mag. Eine seiner Schriften an den Reichstag, die er selbst gemacht zu haben versichert, fängt er mit französischen Versen an und frägt dabey die Gesandten in allem Ernste: ob wohl ein Mann, der solche Verse mache, ein Narr seyn könne? Alles das ist in öffentlichen Deductionen gedruckt, die sich jetzt schon selten gemacht haben und theuer bezahlt werden. Ob die Sache übrigens zu einem Rekurse geeignet war, ist eine andere Frage. Daß sie eine,