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Fragmente aus dem Tagebuche eines reisenden Neu-Franken: Fragmente aus dem Tagebuche eines reisenden Neu-Franken (1798)

Buche, dessen Verfasser zu den weit und breit umher rauschenden Namen gehört, denen Mancher aufs geradewohl zu glauben versucht wird. Wir wollen sehen, was an der Sache ist. Aufrichtig gestanden, so herrscht unter den hiesigen Studenten eigentlich gar kein entschiedener Ton, und das ist auch wohl das Beste. Ein gewisser Gemeingeist, der auf einigen andern deutschen Musensitzen herrscht, und die erste Gelegenheit zu Raufereien und Unordnungen giebt, ist hier ganz unbekannt. Man kommt hier nicht zusammen, und grüßt sich nicht, weil man Student ist, sondern nur dann, wenn man sich kennt und durch einen genauen freundschaftlichen Umgang sich verbunden hat. Darum giebt es hier keine Beyspiele, daß Leute, die aus Norden und Süden heute zum erstenmahle in einer Schenke zusammenkommen, schon Dutzbrüder sind und sich wie alte Bekannte behandeln; keine Beyspiele, daß berüchtigte Raufer, die von andern Universitäten relegirt sind, hier ihr Unterkommen finden. Ich könnte sogar Leute nennen, die in der teutschen Litteratur jetzt nicht wenig glänzen und sich aus ihren eisernen Verhältnissen da oder dort lieber hierher in den Schoos der Musen zurückgezogen haben, um ganz den Wissenschaften und ihrem Berufe zu leben, und von hier als stattlich ausgerüstete Männer in ihr Vaterland zurückgegangen sind. Die hiesigen Professoren suchen den Fleiß und den