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Fragmente aus dem Tagebuche eines reisenden Neu-Franken: Fragmente aus dem Tagebuche eines reisenden Neu-Franken (1798)

man die Männer selbst nicht ganz genau und hundert kleine Umstände nicht kennt, ohne die gewisse Dinge nie bestehen können. Es soll überhaupt etwas Angenehmes haben, und zu der Mode der Zeit gehören (besonders in ihrem Vaterlande, wenn Sie mir diese Freymüthigkeit nicht übel nehmen wollen) von Einrichtungen, wie die Göttinger Universität ist, mit einer gewissen Geringschätzung zu sprechen, die nur dem Bettelstolze eigen ist, und von ganz kleinen unbedeutenden Dingen einen Lärm, wie von Schlachten und Revolutionen zu machen. Dies mag auch die Ursache seyn, daß Göttingen im Auslande so verschrien ist, und daß man neuerdings wieder anfängt, gegen die hiesige Universität zu schimpfen, wo es vor 20–30. Jahren die Bettelmönche in Südteutschland thaten. In Oesterreich ist dies besonders auffallend, und ich habe da oft meine liebe Noth gehabt, den Leuten ein altes eingewurzeltes Vorurtheil zu benehmen, daß sie besonders seit 8. Jahren gegen diese hegen. Man glaubt da steif und fest, alles Unheil, welches die französische Revolution angerichet hat, sey größtentheils von hier ausgegangen. Es ist jetzt da eine schlechte Empfehlung, wenn man hier studiert hat, und es ist mir selbst begegnet, daß ein Minister, bey dem ich etwas suchte, und der sonst nicht von dem gemeinen Schlage war, zu mir gesagt hat: gut, Alles recht gut, aber