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Fragmente aus dem Tagebuche eines reisenden Neu-Franken: Fragmente aus dem Tagebuche eines reisenden Neu-Franken (1798)

Wirth vor den Augen einiger österreichischer Husaren, die sich schon unten im Hause befanden, verborgen hätte. Von diesem Manne hieng es also ab, daß noch einige blutige Kriegsjahre folgten, denn hätte er den König seinen Feinden verrathen, so wäre die ganze Sache sehr wahrscheinlich auf eine angenehme Art für Oesterreich entschieden worden. Seitwärts liegt die schöne Potsdammer Garde begraben, die der Prinz von Dessau hier dem Tode in den Rachen führte. Von den Schanzen sind auch noch einige sichtbar, und wir nahmen sie am andern Tage in Augenschein. Die Landleute wissen von diesem merkwürdigen Vorfalle noch sehr viel zu erzählen. Des Königs Retirade über Leutmeritz nach Sachsen nach der verlohrnen Schlacht war wirklich ein Meisterstück, denn wenn man die ungeheuern Berge an der böhmischen Grenze und die überaus schlechte Straße hinter Prag nach Sachsen bedenkt, so muß man sich in der That wundern, wie der König noch einen Mann und eine Kanone davon gebracht hat.

Sehr auffallend war mir die ungeheure Menge Gänse, die die Felder bedeckten. Sie werden in unzählichen Schaaren aus dem ganzen Königreiche nach der Hauptstadt getrieben, und das Stück zu 30. und 36. Kr. daselbst verkauft. Ihre Treiber machen täglich mit ihnen eine Reise von 2. bis 3.