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Fragmente aus dem Tagebuche eines reisenden Neu-Franken: Fragmente aus dem Tagebuche eines reisenden Neu-Franken (1798)

dem Namen eines großen Dorfes beehren würde. Unweit Czaslau bey Kuttenberg giebt es beträchtliche Bergwerke, wo der Zentner Erz 10. Loth Silber Ausbeute bringt. Kuttenberg ist wegen der daselbst befindlichen Alterthümer merkwürdig.

Die Böhmen sind überhaupt ein tückisches Volk, sie zeichnen sich hierinn besonders gegen Fremde aus, die mit ihnen nicht in der Landessprache sprechen können. Diese Sprache ist mit der mährischen einerley, nur etwas zierlicher und feiner. Es giebt außer einigen Chronicken, die für die Geschichte merkwürdig sind, keine gedruckten Bücher in dieser Sprache, darum wird sie auch von den Teutschen, die sonst alle Sprachen lernen, nur selten studiert, besonders, da man sie außer Böhmen und Mähren gar nicht brauchen kann.

Kayser Josef machte die Einrichtung, daß alle Wirthe auf der Straße die teutsche Sprache reden müssen. Dies ist für den Reisenden von sehr großem Nutzen. Aber die Leute reden diese Sprache doch höchst ungern und geben einem sehr oft gar keine Antwort, wenn sie auch teutsch verstehen. So wohlfeil und bequem es für die Böhmen selbst in diesem Lande zu reisen seyn mag, so sieht sich der Ausländer doch dabey viel schlimmer. Die Einwohner suchen ihn in