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Fragmente aus dem Tagebuche eines reisenden Neu-Franken: Fragmente aus dem Tagebuche eines reisenden Neu-Franken (1798)

Juden zur Seite, der ihm meisterlich auszuhelfen versteht. Man findet ihn in der Hütte des Bettlers und in dem Saale des königlichen Landes-Gubernators. Auf dem Lande haben sie ihre eigene jüdische sogenannte Verleger, die alles aufkaufen und manchmal schon vor der Ernte den armen Bauern um sein Bischen Brodt betrogen haben. Wenn man die Bücher der hiesigen Zollämter nachlesen dürfte, so würde man die auffallendsten Beweise finden; und ein hiesiger Mauthbeamter hat mir wirklich versichert, daß im Zweifels-Falle alle Frachtwagen, die nach Prag kommen oder von da abgehen, mit Waaren von und für Juden beladen wären, und Beyspiele vom Gegentheil nur unter die seltenen Fälle gehörten. Ein gewisser Gemeinsinn und ich möchte sagen, ein abscheulicher Nationalstolz macht es diesem Völkchen möglich, alle Zweige des Handels ganz an sich zu ziehen. Bey Auctionen giebt es zum Beweise die herrlichsten Scenen. Da ist es keinem Christen möglich auch nur die kleinste Sache an sich zu bringen, und es ist hier stadtkündig, daß eine Parthey Juden immer zusammen tritt, um den Christen zu überbieten, und nachher den Schaden unter sich theilt und eine neue Auction unter sich anstellt. Die Folge davon ist, daß sie die Monopole von allen Dingen in Händen haben, wobey Geld zu verdienen ist. Nichts läßt sich hier ohne Hülfe eines Juden ausrichten. Der Jude verschafft Geld, Waaren, Aemter und