Seite:Fragmente aus dem Tagebuche eines reisenden Neu-Franken (1798).djvu/150

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Fragmente aus dem Tagebuche eines reisenden Neu-Franken: Fragmente aus dem Tagebuche eines reisenden Neu-Franken (1798)

Hälfte wäre gleich an dem Tage der Entscheidung zum Feinde übergegangen, den er liebte, den er schätzte, für den er enthusiasmirt war. Die andere Hälfte waren elende Kreuzfahrer, die sich durch große Versprechungen täuschen ließen; die den dumpfen Qualm ihres einförmigen Lebens gern mit dem Geräusche des Kriegs vertauschten und von der Hoffnung einer Beute am Gängelbande geführt wurden. Und welch ein belebender Gedanke für junge, rasche unbestimmte Seelen: es geht ausser Landes, es geht in den Krieg. Es ist gewiß, und wenn hundert Stimmen dagegen schreien, so sage ich: es ist gewiß, daß dieser ganze Aufstand weniger als nichts zu bedeuten hatte, daß Ein Kanonenschuß das ganze Heer in Unordnung gebracht hätte. Wenn man noch dazu bedenkt, mit welchen Leuten dieser ungebildete Haufen es aufnehmen sollte, so erlangt meine Behauptung die volleste Gewißheit. Eine Armee, von Buonaparte angeführt, in 16 Schlachten versucht und unüberwunden, nur noch 11 Meilen von der Hauptstadt des Feindes, der ersten und reichsten Stadt in ganz Teutschland, mit der Begierde im Busen, hier zuerst siegend einzuziehen – leisten einer solchen Armee wohl ungeübte Haufen Widerstand?

Ein zweiter Grund, den die Oesterreicher für ihre Prahlereyen anführen, ist der Aufstand der Venetianer