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Fragmente aus dem Tagebuche eines reisenden Neu-Franken: Fragmente aus dem Tagebuche eines reisenden Neu-Franken (1798)

haben würden, wenn er nicht gute Worte gegeben hätte. Ich meines Theils bin aber mit vielen Andern überzeugt, daß sich der französische General nicht durch einen Bürgeraufstand hat schrecken lassen. So ausgemacht es ist, daß eine Nation unüberwindlich ist, wenn sie für ihre Freiheit ficht, so finde ich nicht, daß hier ein Bürger in dem Falle war, für sie zu fechten. Er trug die Waffen gegen den Feind für die Aufrechterhaltung einer Monarchie, die im Grunde den Meisten gleichgültig ist, und stritt für einen Regenten, nicht für Freiheit und Leben. Ich gebe gern zu, daß ein solcher Aufstand von Bedeutung gewesen seyn würde, wenn eine rohe barbarische Nation an den Grenzen erschienen wäre, die Alles geplündert, niedergehauen, verbrannt und den Rest in die Sklaverey geschleppt hätte. Hier aber war dergleichen nicht zu besorgen. Wo ist der Mann, der es läugnen kann, daß jeder einzelne Bürger lieber dem Feinde einen Theil seines Vermögens als Brandschatzung abtritt, als Leib und Leben für eine Verfassung wagt, deren Umsturz kein Verlust seyn würde, besonders wenn er Weib und Kind durch seinen Tod an den Bettelstab bringt. Und das Korps der Studenten, der Handlungsdiener, was waren sie, als zusammengelaufene Haufen, deren größter Theil von dem Geiste einer ganz andern Sache entflammt war, als er hier zu verfechten im Begriffe stand! Die eine