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Fragmente aus dem Tagebuche eines reisenden Neu-Franken: Fragmente aus dem Tagebuche eines reisenden Neu-Franken (1798)

bestand aus einem Rheinländer, der in Wien Medizin studierte und keinen Beruf fühlte, für Oesterreichs Sache zu fechten, einem Maler aus der Schweiz und zwey Magistern aus Leipzig. Vor und hinter uns war die Straße mit einer unzähligen Menge Menschen zu Fuße, zu Pferde und zu Wagen bedeckt, die alle von Wien kamen. Man rechnet die Anzahl aller in jenen stürmischen Tagen ausgewanderten Fremden auf 18000. Die preußische Gesandtschaft hat allein 7000. Pässe nach allen Weltgegenden ausgefertigt. Ich sage dir nichts von dem drunter und drüber in den Wirthshäusern, von der großen Theurung, nichts von den unzähligen Anekdoten, von denen wir auf diesem abenteuerlichen Zuge Augenzeugen waren, nichts von den verschiedenen Klassen der Auswanderer und ihrer Art fortzukommen. Alles das wirst du bald in hundert Brochüren gedruckt lesen können. Aber einige andere Dinge, die sich seit der Unterzeichnung der Friedenspräliminarien ereignet haben, geben mir Stoff, diesem Briefe, den ich bis jetzt der Post noch nicht anvertrauen mochte, noch ein Paar Seiten anzuhängen.

Die Oesterreicher und ihre Parthey erheben seit einigen Tagen ein gewaltiges Geschrey über das allgemeine Aufgebot in Wien und sie scheinen überzeugt zu seyn, daß sie Buonaparte’n über den Ganges gejagt