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Städten in Teutschland es aufnehmen kann:[1] so schlecht stehet es jedoch mit dem Handelsstand. Es hat zwar zu allen Zeiten in Fürth Leute gegeben, die sich mit der Handelschaft abgegeben haben: da es aber Leute waren, die solche auf gut Glück, ohne Geld, ohne Credit, und ohne Einsicht angefangen; haben sie auch mehrentheils, wann sie gleich noch so ansehnliche Geschäffte gemacht, endlich doch zu Grunde gehen müssen. Ein neu angehender Kaufmann, wann er noch so geschickt und rechtschaffen ist, wird in Fürth, wann er Geld benöthigt ist, nur bey Juden welches finden. Wem ist aber nicht der Wucher dieses Wolfs bekannt? Ich will aber annehmen, er handle mit dem Kaufmann billiger, als mit andern Christen, weil er auf die Zahlung und Einlösung der Wechsel nach der Messe, oder einer andern bestimmten Zeit nicht nur die sichere Rechnung machen, sondern dabey versichert seyn kann, daß er nach wenig Wochen zu der nächst künftigen Messe aufs neue Geld herschießen darf. So ist doch nicht weniger gewiß, daß der Jude unter 12 Procent


  1. Versteht sich, in der Wohlfeile, und im Absatz: was die Güte anbelangt, dürfen sich nur sehr wenige Individuen mit Nürnbergern messen.