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dem allergrößten Theil nach täglich in den 1200 jüdischen Haushaltungen einquartiren. Folglich sind, nach diesen auf Thatsachen gegründeten Berechnungen, im ganzen Hochstifte Wirzburg mit Einschluß der Ritterschaft nicht mehr als 237 bettelnde Juden-Seelen.

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Diese verzehren, nach der dort gelieferten Berechnung, 1615311/13 fl. Dieß macht für jeden Kopf ein Kost- und Verpflegungs-Geld von 68 fl. jährlich, wobey er Tag für Tag, den Schabbat ausgenommen, auf der Landstraße umherzieht, Wind und Wetter ausgesetzt ist, dabey Schuhe und Kleider herabreißt, daß er sich oft kaum zur allerhöchsten Nothdurft bedecken kann, und die Landstraßen äusserst eckelhaft macht. Was diese Unglücklichen durch ihre täglichen Wanderungen, durch Ungeziefer und Hautkrankheiten aller Art, durch das Ungestümm und die rohen Begegnungen mancher Policeybedienten und der ungebildeten Landjugend bisweilen auszustehen haben, will ich gar nicht mit in Anschlag bringen. Auch das nicht, daß diesen Bedauernswürdigen alle Gelegenheit des Verdienstes bey diesem unstäten Leben benommen ist. Dazu kommt, daß unter den angenommenen 237 bettelnden Juden