Juden einst von Pompejus erlitten hatten. 488 Denn an demselben Tage war Jerusalem siebenundzwanzig Jahre früher eingenommen worden. Sosius weihte Gott eine goldene Krone und brach dann von Jerusalem auf, um den Antigonus gefesselt zu Antonius zu bringen. 489 Herodes aber fürchtete, Antigonus möchte von Antonius geschont und zur Verantwortung vor den Senat verwiesen werden, wobei es dann an den Tag kommen würde, dass Antigonus aus königlichem Geschlechte, Herodes dagegen aus niederem Stande sei, und es möchte, obwohl Antigonus sich gegen die Römer verfehlt hatte, die Herrschaft nach dem Rechte der Geburt an dessen Kinder fallen. 490 In dieser Angst bewog er den Antonius durch Übersendung einer grossen Geldsumme, den Antigonus zu töten, und war so von aller Furcht befreit. Damit nahm die Herrschaft des Geschlechtes der Asamonäer ein Ende, nachdem sie hundertsechsundzwanzig Jahre gedauert hatte. Es war ein ruhmvolles und edles Herrschergeschlecht, einmal wegen des Adels seiner Abkunft und der ihm eigenen hohepriesterlichen Würde, dann aber auch wegen der herrlichen Thaten, die seine Ahnen zum Besten des Volkes vollbracht hatten. 491 Den Thron verlor das Haus aber nur infolge der Uneinigkeit seiner Mitglieder, und so kam derselbe an Herodes, den Sohn des Antipater, einen Menschen von niedriger Herkunft und aus dem Stande gewöhnlicher Unterthanen. So lautet der Bericht, den unsere Vorfahren uns über das Ende der Asamonäer-Herrschaft hinterlassen haben.
Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 288. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt2GermanClementz.pdf/288&oldid=- (Version vom 12.12.2020)