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der Ebene befanden. 442 Als nun die ersten Züge vorbei waren, brachen gegen Herodes, der den Nachtrab deckte, plötzlich etwa fünfhundert Reiter aus dem Hinterhalt hervor. Die vorderen Züge ergriffen sogleich die Flucht; der König aber drang mit der ihm eigenen Tapferkeit auf die Feinde ein und warf sie zurück. Dadurch machte er den Seinigen Mut, und da auch die Flüchtigen sich wieder einstellten, erlitten die Eingeborenen eine blutige Niederlage. 443 Der König setzte ihnen nach und ruhte nicht eher, als bis er ihnen den ganzen Raub, darunter eine grosse Zahl Lasttiere und Sklaven, wieder abgejagt hatte, worauf er seinen Weg fortsetzte. 444 Nun aber brach plötzlich eine noch grössere Schar aus den an die Ebene stossenden Waldschluchten gegen sie hervor. Der König jedoch griff auch diese mit seiner nunmehr verstärkten Mannschaft an, schlug sie in die Flucht und machte eine grosse Anzahl nieder, sodass er seinen Begleitern eine sichere Reise verschaffte und von ihnen Retter und Schirmer genannt wurde.

(9.) 445 Als sie nun in die Nähe von Samosata kamen, schickte ihnen Antonius ein Heer nebst seiner persönlichen Dienerschaft entgegen, um dem Herodes damit eine Ehre zu erweisen und ihm zugleich, weil er von den Angriffen der Eingeborenen gehört hatte, Hilfe zu leisten. 446 Bei Herodes’ Anblick freute sich Antonius sehr, und da er erfahren hatte, welche Heldenthaten er unterwegs vollbracht, nahm er ihn mit grosser Achtung vor seiner Tapferkeit auf, begrüsste ihn durch Umarmung und erwies ihm um so grössere Ehren, weil er ihn jüngst zum König ernannt hatte. 447 Antiochus aber übergab die Festung bald,[1] und da der Krieg hiermit zu Ende war, ernannte Antonius den Sosius zum Befehlshaber des Platzes, trug ihm auf, Herodes Hilfe zu leisten, und reiste selbst nach Aegypten. Sosius sandte alsdann gleich zwei Legionen als Hilfstruppen für

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 280. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt2GermanClementz.pdf/280&oldid=- (Version vom 12.12.2020)
  1. Vergl. hierzu Dio Cassius XLIX, 24.