selbst überzeugen zu wollen. Antigonus indes, der über seine Absicht im Zweifel war, liess ihn nicht ein, sondern trieb ihn mit Schleudern zurück und gab ihm deutlich zu verstehen, wie er gesinnt sei. 436 Da nun Machaeras einsah, dass Herodes ihm gut geraten, und dass er durch die Nichtbefolgung seiner Ratschläge einen grossen Fehler begangen habe, zog er sich in die Stadt Emmaus zurück und liess im Zorn über das, was ihm widerfahren war, alle Juden, welche er unterwegs antraf, umbringen, mochten es Freunde oder Feinde sein. 437 In heller Entrüstung darüber zog nun der König nach Samaria. Er hatte beschlossen, sich an Antonius zu wenden und ihm vorzustellen, dass er solcher Bundesgenossen nicht bedürfe, die ihm selbst mehr Unheil als den Feinden anrichteten. Übrigens sei er zur Bekämpfung des Antigonus allein stark genug. 438 Machaeras jedoch kam zu ihm und bat ihn, zu bleiben. Wenn er aber durchaus gehen wolle, so möge er ihm seinen Bruder Joseph beigeben, damit sie den Antigonus zusammen angreifen könnten. Durch diese inständigen Bitten des Machaeras liess sich Herodes wieder beschwichtigen und gab ihm seinen Bruder Joseph mit einem Heere zur Seite, ermahnte diesen aber, sich nicht auf eine Schlacht einzulassen und mit Machaeras in gutem Einvernehmen zu bleiben.
(8.) 439 Herodes begab sich darauf mit einer Bedeckung von Reitern und Fusssoldaten auf den Weg zu Antonius, der die Festung Samosata am Euphrat belagerte. 440 Als er in Antiochia anlangte und dort eine grosse Menge Menschen traf, die sich zu Antonius begeben wollten, aber aus Furcht, unterwegs angegriffen und getötet zu werden, sich nicht zu reisen getrauten, bot er sich ihnen mit ermunternden Worten als Führer an. 441 Zwei Tagereisen von Samosata entfernt lagen aber die Eingeborenen im Hinterhalt, um dem Antonius die Zufuhr abzuschneiden, und an den Ausgängen der Wälder in die Ebene standen Reiterabteilungen, die sich so lange ruhig verhielten, bis die, welche zu Antonius wollten, sich in
Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 279. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt2GermanClementz.pdf/279&oldid=- (Version vom 12.12.2020)