stand bald ganz Galilaea auf seiner Seite. 396 Zunächst zog er nun nach Masada, weil er den dort Belagerten als seinen Verwandten Hilfe bringen wollte. Hierbei war ihm aber Joppe im Wege, das er, weil es sich ihm feindselig bewies, zuerst nehmen musste, um bei seinem Angriff gegen Jerusalem keine feindliche Festung im Rücken zu haben. 397 Da nun auch Silo diese Gelegenheit benutzte, um sich von Antigonus loszusagen, und die Juden ihn verfolgten, zog Herodes mit einer kleinen Mannschaft heran, schlug die Juden in die Flucht und rettete den hart bedrängten Silo. Dann nahm er Joppe ein und eilte, die Seinigen in Masada zu entsetzen. 398 Von den Juden schlossen sich jetzt die einen wegen ihrer früheren Zuneigung zu seinem Vater, die anderen um seines Ruhmes willen, noch andere aus Dankbarkeit für die von beiden empfangenen Wohlthaten, die meisten aber deswegen an ihn an, weil sie auf ihn als den künftigen König ihre Hoffnung setzten.
(2.) 399 Auf diese Weise hatte er bald eine stattliche Truppenmacht beisammen. Als er nun mit derselben seinen Vormarsch antrat, versah Antigonus alle ihm im Wege liegenden geeigneten Plätze mit Besatzungen und Hinterhalten, konnte aber seinen Feinden damit keinen sonderlichen Schaden thun. 400 Herodes befreite vielmehr in kurzem Ansturm die Seinigen aus Masada, nahm die Festung Thresa und wandte sich dann nach Jerusalem, gefolgt von Silos Truppen und vielen Jerusalemern, welche die Furcht vor seiner Macht zu ihm trieb. 401 Als er nun an der Westseite der Stadt sein Lager aufgeschlagen hatte, schossen die daselbst aufgestellten Wachen mit Pfeilen und Spiessen, 402 und einige Abteilungen rückten sogar aus und griffen seine Vorhut an. Herodes liess darauf rings um die Stadtmauer bekannt machen, er sei zum Heile des Volkes und der Stadt gekommen und wolle nicht einmal seinen erklärten Feinden etwas zuleide thun, sondern selbst seinen erbittertsten Gegnern Vergessenheit für alle wider ihn begangenen Verfehlungen zusichern. 403 Auf diese Verkündigung
Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 273. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt2GermanClementz.pdf/273&oldid=- (Version vom 12.12.2020)