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Herodes König werde. Dieser Antrag fand allgemeine Zustimmung und wurde zum Beschluss erhoben.

(5.) 386 So bewies Antonius gegen Herodes den denkbar grössten Diensteifer, da er es nicht nur durchsetzte, dass ihm die Königswürde zuerkannt wurde, sondern es ihm auch bereits in sieben Tagen ermöglichte, Italien im Besitze seines unverhofften Glückes verlassen zu können. 387[WS 1] Die Königswürde aber hatte Herodes zunächst nicht für sich erbitten wollen, weil er darauf bei den Römern, welche dieselbe nur an Personen von königlicher Abstammung zu vergeben pflegten, nicht rechnen zu dürfen glaubte, sondern er hatte sie seinem Schwager, der vom Vater her des Aristobulus, von der Mutter her des Hyrkanus Enkel war, zugedacht. 388 Diesen Jüngling liess Herodes später umbringen, wie ich an geeigneter Stelle noch mitteilen werde. Als nun die Senatssitzung zu Ende war, nahmen Antonius und der Caesar den Herodes in die Mitte und führten ihn unter Begleitung der Konsuln und der gesamten Obrigkeit zum Kapitol, um zu opfern und den Beschluss dort niederzulegen. 389 Am ersten Tage seiner neuen Würde genoss Herodes die Gastfreundschaft des Antonius. Er trat die Königsherrschaft an in der hundertvierundachtzigsten Olympiade, unter dem zweiten Konsulate des Gajus Domitius Calvinus und dem ersten des Gajus Asinius Pollio.

(6.) 390 Während dieser ganzen Zeit belagerte Antigonus die Besatzung von Masada, und obwohl dieselbe an sonstigen Lebensmitteln Überfluss hatte, litt sie doch an erheblichem Wassermangel. Aus diesem Grunde beschloss Joseph, der Bruder des Herodes, mit zweihundert seiner Leute zu den Arabern zu fliehen, zumal er vernommen hatte, dass Malchus sein Benehmen gegen Herodes bereue. 391 Gott aber hielt ihn von dieser Flucht ab, indem er über Nacht Regen fallen liess. Nachdem nun die Cisternen wieder mit Wasser gefüllt waren, dachten die Belagerten nicht mehr an Flucht, fassten vielmehr wieder Mut und waren um so freudiger bewegt, als der Überfluss an dem, was sie vermisst hatten, ihnen durch

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Umstellungen im Text.
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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 271. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt2GermanClementz.pdf/271&oldid=- (Version vom 12.12.2020)