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versprochen, als König eingesetzt hätten, wie er selbst aber die Frauen bei Nacht davongeführt habe und nach harten Drangsalen den Händen seiner Feinde entschlüpft sei. 380 Dann berichtete er, wie die Seinigen infolge der Belagerung in grosser Gefahr schwebten, und wie er durch Meeresstürme und viele andere Leiden zu Antonius geeilt sei, auf den er alle seine Hoffnung gesetzt habe und von dem allein er Hilfe erwarte.

(4.) 381 Antonius bemitleidete den Herodes in seiner traurigen Lage, und da er bei sich erwog, dass auch die Machthaber dem Schicksal unterworfen seien, liess er teils aus Rücksicht auf Antipater, dessen Gastfreundschaft er genossen hatte, 382 teils durch das Versprechen einer Geldsumme, die Herodes ihm für den Fall seiner Ernennung zum Könige, wie er das auch früher für seine Ernennung zum Tetrarchen gethan hatte, in Aussicht stellte, ganz besonders aber aus Hass gegen Antigonus, den er für aufrührerisch und den Römern feindlich gesinnt hielt, sich herbei, des Herodes ehrgeizige Pläne zu unterstützen. 383 Was nun den Caesar anging, so war dieser teils wegen der Waffenbrüderschaft, in der Antipater während des aegyptischen Krieges zu seinem Vater gestanden, und wegen dessen Gastfreundlichkeit und Gefälligkeit, teils auch aus Rücksicht auf Antonius, der dem Herodes sehr zugethan war, gern bereit, ihm zu der erstrebten Würde zu verhelfen und die Wünsche des Bittstellers zu fördern. 384 Nachdem daher der Senat sich versammelt hatte, wiesen Messala und nach ihm Atratinus, die den Herodes eingeführt hatten, auf die Dienstleistungen seines Vaters hin, erwähnten dann seine eigene Ergebenheit gegen die Römer und klagten den Antigonus an, den sie für einen Feind erklärten, nicht bloss seiner früheren Vergehen wegen, sondern auch, weil er sich von den Parthern in die Herrschaft habe einsetzen lassen, ohne sich um die Römer zu kümmern. 385 Als der Senat hierüber in Bewegung geriet, erhob sich sogleich Antonius und wies nach, dass es für den Parthischen Krieg nur von Vorteil sein könne, wenn

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 270. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt2GermanClementz.pdf/270&oldid=- (Version vom 12.12.2020)