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sei nicht gekommen, um ihnen in irgend einer Hinsicht lästig zu fallen, sondern nur, um sich mit dem Könige über einige dringende Angelegenheiten zu besprechen.

(2.) 374 Trotzdem schien es ihm geraten, umzukehren, und er wandte sich nun mit schlauer Überlegung nach Aegypten, kehrte aber zunächst in einem Tempel ein, wo er viele seiner Begleiter zurückgelassen hatte. Am folgenden Tage kam er nach Rhinokorura und erfuhr hier den Tod seines Bruders. 375 Unterdessen war Malchus, den sein Benehmen reute, dem Herodes nachgeeilt, konnte aber nichts mehr ausrichten, weil dieser sich schon weit auf dem Wege nach Pelusium befand. Als nun Herodes in dieser Stadt anlangte und keines der dort liegenden Schiffe ihn nach Alexandria bringen wollte, ging er die Stadtvorsteher an, die ihn mit aller Ehrfurcht und Aufmerksamkeit in die Stadt geleiteten, wo Kleopatra ihn aufnahm. 376 Doch konnte die letztere ihn nicht bereden, länger zu bleiben, weil er nach Rom eilen wollte, der Winter aber schon vor der Thür stand und aus Italien grosse Unruhen gemeldet wurden.

(3.) 377 Er fuhr deshalb von Alexandria in der Richtung nach Pamphylien ab, geriet aber in einen heftigen Seesturm und kam nach Verlust seines Gepäckes mit Mühe und Not in Rhodus an, wo zwei seiner Freunde, Sappinas und Ptolemaeus, ihn aufnahmen. 378 Da er nun die Stadt infolge des Krieges gegen Cassius in einem traurigen Zustande antraf, beschloss er, obgleich selbst hilflos, sie zu unterstützen, und trug über seine Kräfte zu ihrer Erneuerung bei. Alsdann liess er einen Dreiruderer ausrüsten, fuhr mit seinen Freunden nach Italien und landete in Brundusium. 379 Von hier reiste er nach Rom und teilte dem Antonius mit, was sich in Judaea ereignet hatte, wie sein Bruder Phasaël von den Parthern gefangen und umgebracht worden sei und dass Hyrkanus noch von ihnen gefangen gehalten werde, weiterhin wie die Parther den Antigonus, der ihnen tausend Talente und fünfhundert Weiber aus den edelsten Geschlechtern

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 269. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt2GermanClementz.pdf/269&oldid=- (Version vom 12.12.2020)