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Umwallung drängte. 340 Inzwischen war der parthische Heerführer Pakorus auf Antigonus’ Ersuchen mit einer Anzahl Soldaten in die Stadt gekommen, angeblich um den Aufstand zu dämpfen, in Wahrheit aber, um dem Antigonus auf den Thron zu helfen. 341 Phasaël ging ihm entgegen und bot ihm Gastfreundschaft an, worauf Pakorus ihm riet, selbst als Gesandter zu Barzapharnes zu gehen; doch hatte er dabei nichts Gutes im Sinne. Phasaël aber merkte die List nicht und war zu dem Gange bereit. Herodes dagegen, der die Treulosigkeit der Barbaren kannte, versagte seine Einwilligung dazu und forderte seinen Bruder auf, gegen Pakorus und dessen Begleiter mit Strenge einzuschreiten.

(5.) 342 Trotzdem gingen Hyrkanus und Phasaël als Gesandtschaft ab, und Pakorus, der bei Herodes zweihundert Reiter und zehn sogenannte Eleutheren (Freie) zurückgelassen hatte, gab ihnen das Geleit. Als sie nach Galilaea gekommen waren, zogen ihnen die Kommandanten der dortigen Städte mit Bewaffneten entgegen. 343 Barzapharnes selbst nahm sie zunächst freundlich auf und brachte ihnen Geschenke, bereitete aber in der Stille einen Anschlag gegen sie vor. Phasaël hatte mit seiner Reiterschar in der Nähe des Meeres Quartier genommen. Als sie nun hier hörten, Antigonus habe den Parthern tausend Talente und fünfhundert Weiber versprochen, um sie zu verderben, fingen sie an, Verdacht gegen die Barbaren zu hegen. 344 Vermehrt wurde ihre Sorge noch, als ihnen gemeldet wurde, man wolle sie in der Nacht überfallen und bewache sie deswegen schon insgeheim. Es wäre auch wirklich um sie geschehen gewesen, wenn man nicht hätte warten wollen, bis die in Jerusalem befindlichen Parther den Herodes gefangen genommen hätten, weil dieser sonst bei der Nachricht von der Ermordung seines Bruders und der Begleiter desselben sich durch Flucht gerettet haben würde. 345 So lag die Sache, und Phasaël sah sogar die, welche ihn bewachten, mit eigenen Augen. Einige rieten ihm daher, nicht mehr zu zögern, sondern eiligst zu Pferde davonzujagen;

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 263. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt2GermanClementz.pdf/263&oldid=- (Version vom 12.12.2020)