aber vom Binnenlande her. 333 Von Tyrus wurde Pakorus abgewiesen, während Sidon und Ptolemaïs ihn aufnahmen. Darauf sandte er eine Reiterschar nach Judaea, um das Land unter Führung des mit dem Könige, gleichnamigen königlichen Mundschenken auszukundschaften. 334 Als nun die am Karmel wohnenden Juden sich an Antigonus anschlossen, der mit der Reiterschar gezogen war, und sich bereit zeigten, mit ihm auszurücken, hoffte er mit ihrer Hilfe einen Platz nehmen zu können, der Drymos genannt wurde. Weil sie aber hier auf Widerstand stiessen, wandten sie sich heimlich nach Jerusalem und fanden unterwegs noch Zuwachs, und da sie nun eine ansehnliche Truppe bildeten, zogen sie vor die Königsburg und belagerten dieselbe. 335 Herodes und Phasaël aber eilten sogleich zu Hilfe, und es entwickelte sich auf dem Markte eine förmliche Schlacht, in welcher des Herodes jugendliche Streiter die Feinde schlugen, sie in den Tempel drängten und die benachbarten Häuser mit Bewaffneten besetzten, um sie zu verteidigen. Gegen diese aber ging nun das Volk vor und verbrannte sie samt den Häusern, ohne dass sie Hilfe erhalten hätten. 336 Herodes jedoch nahm für diese Schmach bald Rache, indem er seine Gegner in förmlicher Schlacht angriff und eine Menge von ihnen tötete.
(4.) 337 Während der nun täglich zwischen den beiden Parteien vorfallenden Scharmützel erwarteten die Feinde die Menge der zum Fest Pentekoste in die Stadt strömenden Landbewohner. 338 Als der Festtag anbrach, versammelten sich um den Tempel viele tausend Mann, teils bewaffnet, teils unbewaffnet. Diese hatten Tempel und Stadt in ihrer Gewalt mit Ausnahme der Königsburg, welche Herodes mit geringen Streitkräften verteidigte. 339 Während nun Phasaël die Mauer bewachte, machte Herodes mit einer Abteilung seiner Krieger durch die Vorstadt einen Ausfall gegen die Feinde und stritt so tapfer, dass er sie zu tausenden in die Flucht schlug und, von Phasaël unterstützt, die einen in die Stadt, die anderen in den Tempel, noch andere in die äussere
Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 262. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt2GermanClementz.pdf/262&oldid=- (Version vom 12.12.2020)