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Obhut einzelner Machthaber anvertraut. 298 Marion fiel nun in das ihm zunächst liegende Galilaea ein, eroberte drei Festungen und versah dieselben mit Besatzungen. Herodes jedoch griff ihn an und nahm ihm alles wieder ab, entliess aber die tyrischen Besatzungsmannschaften mit grosser Freundlichkeit und gab einigen von ihnen wegen seiner Vorliebe für Tyrus sogar Geschenke mit. 299 Hierauf zog er dem Antigonus entgegen, schlug ihn und trieb ihn von den Grenzen Judaeas, die er schon erreicht hatte, wieder zurück. Als er nach Jerusalem zurückkehrte, überreichten Hyrkanus und das Volk ihm Kränze als Siegespreise. 300 Er war übrigens schon durch Verlobung zum Schwiegersohn des Hyrkanus bestimmt und erwies diesem um so mehr Aufmerksamkeit, als er auch der Gatte einer Tochter von Aristobulus’ Sohn Alexander, die mütterlicherseits eine Enkelin des Hyrkanus war und ihm später drei Söhne und zwei Töchter schenkte, werden sollte. Früher schon hatte er eine Gattin aus niederem Stande mit Namen Doris heimgeführt und von ihr seinen ältesten Sohn Antipater erhalten.

(2.) 301 Unterdessen war Cassius, wie auch anderswoher bekannt ist, von Antonius und Caesar bei Philippi besiegt worden, worauf Caesar nach Italien eilte, während Antonius sich nach Asien begab. Als der letztere nun nach Bithynien gekommen war, erschienen von allen Seiten Gesandte bei ihm, 302 unter anderen auch die Vornehmsten der Juden, die sich über Phasaël und Herodes beklagten und darauf hinwiesen, dass Hyrkanus nur noch eine Scheinregierung führe, während jene beiden in Wirklichkeit alle Macht in Händen hätten. 303 Antonius aber schätzte den Herodes sehr hoch, und da dieser zu ihm kam, um sich gegen seine Ankläger zu verteidigen, hatte er es bald so weit gebracht, dass seine Gegner nicht einmal mehr Zutritt zu Antonius erlangten, den er durch reiche Geldgeschenke noch mehr für sich gewonnen hatte. 304 Sobald darauf Antonius nach Ephesus gekommen war, schickten der Hohepriester Hyrkanus und unser Volk eine Gesandtschaft an ihn, die ihm einen

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 256. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt2GermanClementz.pdf/256&oldid=- (Version vom 12.12.2020)