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auf einige andere Vertraute. 274 Da nun Herodes zuerst aus Galilaea seinen Anteil beibrachte, kam er bei Cassius in hohe Gunst. Herodes hielt es nämlich für klug, den Römern diesen Dienst zu erweisen und sich ihr Wohlwollen auf fremde Kosten zu erringen. 275 In den übrigen Städten wurden deren Vorsteher samt den Bewohnern gepfändet, und Cassius brachte so vier Städte, von denen die mächtigsten Gophna und Emmaus, die übrigen Lydda und Thamna waren, in Knechtschaft. 276 Ja, er ging in seinem Zorn so weit, dass er den Malichus, gegen den er aufgebracht war, getötet haben würde, wenn Hyrkanus ihm nicht aus seinen Mitteln durch Antipater hundert Talente geschickt und dadurch seinen Groll beschwichtigt hätte.

(3.) 277 Cassius aber war kaum aus Judaea wieder abgezogen, als Malichus dem Antipater nachstellte, weil er durch dessen Ermordung die Herrschaft des Hyrkanus befestigen zu können glaubte. Dieser Plan blieb jedoch Antipater nicht verborgen, und er begab sich, sobald er Kunde davon erhalten hatte, über den Jordan und warb ein Heer aus Arabern und Einheimischen. 278 Malichus leugnete nun in seiner Schlauheit, je an solche Nachstellungen gedacht zu haben, reinigte sich vor Antipater und dessen Söhnen durch einen Eid, und erklärte, ein derartiger Anschlag sei doch nicht möglich, da Phasaël Jerusalem besetzt halte und Herodes die Waffen unter Aufsicht habe. Als er aber sah, dass er damit nichts ausrichtete, versöhnte er sich mit Antipater und einigte sich mit ihm. 279 Murcus, der um diese Zeit Praetor in Syrien war, erkannte indes bald, dass Malichus auf eine Umwälzung in Judaea sinne, und hätte ihn töten lassen, wenn er nicht durch Antipaters Bitten veranlasst worden wäre, ihm das Leben zu schenken.

(4.) 280 Antipater sah aber nicht ein, dass er damit nur seinen eigenen Mörder rettete. Cassius und Murcus hatten nämlich kaum ihr Heer beisammen, als sie Herodes die gesamte Verwaltung übergaben, ihn zum Statthalter von Coelesyrien ernannten und ihm eine

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 252. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt2GermanClementz.pdf/252&oldid=- (Version vom 12.12.2020)