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Elftes Kapitel.
Wie Cassius nach Syrien kam und Judaea schwer bedrückte. Antipater von Malichus und dieser von Herodes getötet.

(1.) 268 Um diese Zeit entstanden in Syrien Unruhen aus folgender Veranlassung. Bassus Caecilius, einer von Pompejus’ Anhängern, brachte den Sextus Caesar meuchlerisch ums Leben, stellte sich an die Spitze des Heeres und bemächtigte sich der Herrschaft. Darüber kam es bei Apamea zu einem furchtbaren Kriege, indem Caesars Heerführer den Bassus mit Reiterei und Fussvolk angriffen. 269 Auch Antipater stellte ihnen dazu unter dem Befehl seiner Söhne eine Hilfstruppe, da er sich der ihm von Caesar erwiesenen Wohlthaten erinnerte und es deshalb für seine Pflicht erachtete, ihn zu rächen und seinen Mörder zu züchtigen. 270 Während der Krieg sich nun in die Länge zog, kam Murcus von Rom, um den Sextus zu ersetzen, und gleichzeitig ward Caesar von Brutus und Cassius in der Kurie ermordet,[1] nachdem er drei Jahre und sechs Monate die höchste Gewalt innegehabt hatte.

(2.) 271 Als nun bei dem durch Caesars Ermordung verursachten Kriege sich alle bedeutenderen Männer hierhin und dorthin zerstreuten, um Truppen zu werben, kam Cassius nach Syrien, um das bei Apamea stehende Heer zu übernehmen, 272 hob die Belagerung auf und stiftete Frieden zwischen Bassus und Murcus. Dann durchzog er die Städte, sammelte Waffen, warb Soldaten an, legte den Städten schwere Kriegsabgaben auf und drückte insbesondere Judaea durch Eintreiben einer Steuer von siebenhundert Talenten Silber. 273 Als Antipater deswegen alles in Furcht und Bestürzung sah, verteilte er die Beitreibung der Abgabe auf seine Söhne, auf den ihm wenig freundlich gesinnten Malichus und

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 251. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt2GermanClementz.pdf/251&oldid=- (Version vom 12.12.2020)
  1. 15. März 44 v. Chr.