Memphis, den Mithradates einzuladen, der denn auch alsbald dorthin zog und deren Unterwerfung annahm.
(2.) 133 Mithradates war schon um das Delta herumgezogen, als er bei dem sogenannten Judenlager auf die Feinde stiess. Den rechten Flügel befehligte Mithradates, den linken Antipater. 134 Als es zur Schlacht kam, wich des Mithradates Flügel zurück und wäre in die grösste Not geraten, wenn Antipater, der die ihm gegenüberstehende feindliche Abteilung schon geschlagen hatte, nicht mit den Seinigen am Flussufer entlang geeilt wäre, ihn befreit und die siegreichen Aegyptier in die Flucht geschlagen hätte. 135 Bei der weiteren Verfolgung bemächtigte er sich dann auch des feindlichen Lagers und rief den Mithradates zurück, der schon weit geflohen war. Von dem Flügel des Mithradates waren gegen achthundert, von dem des Antipater aber nur vierzig gefallen. 136 Mithradates schrieb nun sogleich an Caesar und bezeichnete Antipater als den Urheber des Sieges und seiner Rettung, sodass Caesar diesen mit Lobeserhebungen bedachte und in den schwierigsten Fällen des ganzen Krieges sich seiner Hilfe bediente, bis eines Tages Antipater im Treffen verwundet wurde.
(3.) 137 Als Caesar einige Zeit darauf den Krieg beendigte und nach Syrien hinüberschiffte, bewies er seinen Dank dadurch, dass er den Hyrkanus in der Hohepriesterwürde bestätigte, dem Antipater aber das römische Bürgerrecht verlieh und ihn von allen Abgaben befreite. 138 Vielfach wird nun behauptet, auch Hyrkanus habe an diesem Feldzug teilgenommen und sei mit nach Aegypten gezogen. Das geht z. B. aus Strabo hervor, der nach Asinius berichtet: „Als Mithradates nebst dem jüdischen Hohepriester Hyrkanus nach Aegypten gezogen war u. s. f.“ 139 Ebenderselbe Strabo sagt an einer anderen Stelle unter Citierung des Schriftstellers Hypsikrates, Mithradates sei allein ausgerückt, der jüdische Statthalter Antipater aber, den er nach Askalon entboten habe, sei ihm mit dreitausend Mann zu Hilfe gekommen und habe die übrigen Fürsten beredet, ein gleiches zu thun.
Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 229. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt2GermanClementz.pdf/229&oldid=- (Version vom 12.12.2020)