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Als er nun mit seinem Heere Hunger litt, lieferte ihm Antipater auf Hyrkanus’ Geheiss Getreide und alle übrigen Lebensmittel. 81 Dann schickte Scaurus an Aretas einen Legaten, der mit diesem in Gastfreundschaft stand, und liess ihm vorschlagen, er solle durch eine Geldzahlung der weiteren Verwüstung des Ackerlandes Einhalt thun, wobei der Legat selbst für dreihundert Talente die Bürgschaft übernahm. Unter dieser Bedingung machte Scaurus, nachdem Aretas dieselbe angenommen, dem Kriege ein Ende, weniger, weil Aretas dies wünschte, als weil er selbst danach verlangte.

(2.) 82 Als einige Zeit darauf Alexander, der Sohn des Aristobulus, Judaea durchzog, kam Gabinius als Praetor aus Rom nach Syrien und unternahm ausser anderen bemerkenswerten Thaten auch einen Feldzug gegen Alexander. Hyrkanus nämlich konnte Alexanders Macht nicht länger ertragen und fing an, die von Pompejus zerstörten Mauern Jerusalems wieder aufzurichten, was jedoch die in der Stadt befindlichen Römer verhinderten. 83 Alexander durchstreifte inzwischen das Land, rief viele Juden zu den Waffen und hatte bald zehntausend Fusssoldaten und tausendfünfhundert Reiter zusammen. Alsdann verstärkte er die Befestigungen von Alexandrium, der bei Koreae gelegenen Festung, und von Machaerus im arabischen Gebirge. 84 Nun rückte Gabinius gegen ihn an und schickte den Marcus Antonius nebst den übrigen Heerführern voraus. Diese zogen mit den römischen Soldaten, welche sie führten, mit den Juden, die unter dem Befehl von Pitholaus und Malichus sich ihnen anschlossen, und mit Antipaters Hilfstruppen dem Alexander entgegen, während Gabinius mit den Schwerbewaffneten folgte. 85 Alexander zog sich in die Nähe von Jerusalem zurück, und hier kam es zur Schlacht, in der die Römer gegen dreitausend Feinde niedermachten und ebenso viele gefangennahmen.

(3.) 86 Alsdann rückte Gabinius vor Alexandrium und forderte die Besatzung zur Übergabe auf, indem er für alles Vorgefallene Verzeihung versprach. Da aber auch

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 220. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt2GermanClementz.pdf/220&oldid=- (Version vom 12.12.2020)