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Drittes Kapitel.
Wie Aristobulus und Hyrkanus ihren Thronstreit vor Pompejus brachten, und wie ersterer in die Festung Alexandrium floh. Pompejus zieht gegen ihn zu Felde.

(1.) 34 Als kurz darauf Pompejus nach Damaskus und Coelesyrien kam, erschienen bei ihm Gesandte aus ganz Syrien, Aegypten und Judaea. Aristobulus sandte ihm ein sehr kostbares Geschenk, nämlich einen goldenen Weinstock im Werte von fünfhundert Talenten. 35 Dieses Geschenk erwähnt auch der Kappadocier Strabo mit folgenden Worten: „Es kam aus Aegypten eine Gesandtschaft mit einer Krone von viertausend Goldstücken, und aus Judaea ein Geschenk, welches einen Weinstock oder einen Garten darstellte und Terpole, das heisst „Ergötzung“, genannt wurde. 36 Dieses Geschenk sahen wir zu Rom im Tempel des Capitolinischen Jupiter aufgestellt, und es trug die Aufschrift: Geschenk Alexanders, des Königs der Juden. Seinen Wert schätzte man auf fünfhundert Talente, und wie man meint, ist es dasselbe, welches der jüdische Herrscher Aristobulus geschickt hatte.“

(2.) 37 Bald danach kamen abermals Gesandte zu ihm, und zwar Antipater für Hyrkanus und Nikodemus für Aristobulus. Der letztere klagte zugleich den Gabinius und den Scaurus der Bestechlichkeit an, weil der eine fünfhundert, der andere dreihundert Talente sich habe geben lassen. Hierdurch machte er ausser anderen auch noch diese beiden zu Aristobulus’ Feinden. 38 Pompejus aber hiess die streitenden Parteien bei Frühlingsanfang wiederkommen, führte sein Heer aus den Winterquartieren und brach gegen Damaskus auf. Unterwegs zerstörte er die Burg zu Apamea, die Antiochus von Kyzikos befestigt hatte, 39 und verheerte das Gebiet des Ptolemaeus Mennaei, eines ebenso nichtswürdigen Menschen, wie sein Verwandter Dionysius von Tripolis

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 212. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt2GermanClementz.pdf/212&oldid=- (Version vom 12.12.2020)