wiederholt mit seinem Bruder sich unterredet hatte, ihn zwang, eigenhändig an die Kommandanten der Festungen zu schreiben, dass sie dieselben den Römern zu übergeben hätten.
9. Wie Aristobulus aus Furcht darauf einging, dann aber aus Aerger darüber, dass Pompejus ihm nichts von dem bewilligte, was er erwartet hatte, entfloh, um sich in Jerusalem einzuschliessen.
10. Wie Aristobulus, als Pompejus ihm auf dem Fusse folgte, seinen Sinn änderte und ihm bis nach Jericho entgegenzog, ihn wegen seiner Verfehlungen um Verzeihung bat und ihm die Stadt nebst allem Gelde zu übergeben versprach. Wie hierauf die Jerusalemer, als Gabinius mit auserlesenen Streitkräften von Pompejus zur Einnahme der Stadt und zum Empfang des Geldes geschickt wurde, vor den Römern die Thore schlossen, weil sie sahen, dass Aristobulus wie ein Gefangener behandelt wurde.
11. Wie im Zorn darüber Pompejus den Aristobulus fesseln liess und mit seiner ganzen Truppenmacht die Stadt belagerte, und wie die Anhänger des Hyrkanus ihn in die obere Stadt einliessen, die des Aristobulus aber in den Tempel flüchteten.
12. Wie Pompejus den Tempel und die untere Stadt im dritten Monat eroberte. Von seiner Mässigung und Gottesfurcht.
13. Wie Pompejus nichts im Tempel antastete, obgleich dort viel Geld vorhanden war.
14. Wie er, nachdem er das alles vollbracht, Judaea den Römern tributpflichtig machte, Hyrkanus zum Ethnarchen ernannte, Aristobulus nebst seinen Kindern gefangen nach Rom führte und Scaurus zum Landpfleger von Syrien machte.
15. Wie Scaurus gegen Petra, die Königsstadt der Araber, ausrückte und sie belagerte. Wie, nachdem sein Heer in Not geraten war, Antipater den Araber beredete, dem Scaurus dreihundert Talente zu zahlen und dafür ein Bündnis mit ihm zu schliessen.
16. Wie des Aristobulus Sohn Alexander, der dem Pompejus entflohen war und sich nach Judaea begeben hatte, ein grosses Heer sammelte und Hyrkanus wie Antipater bekriegte.
17. Wie Alexander von Gabinius besiegt, in die Festung Alexandrium gedrängt und dort belagert wurde.
18. Wie Gabinius, nachdem Alexander auf Veranlassung seiner Mutter die Festung übergeben hatte, ihn freiliess und an den Senat schrieb, er möge dessen Brüder, die mit ihrem Vater Aristobulus in Ketten lagen, freigeben und ihrer Mutter zusenden, die wegen ihrer Treue einer solchen Gnade würdig sei.
Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 204. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt2GermanClementz.pdf/204&oldid=- (Version vom 12.12.2020)