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für die Neuübersetzung die Erwägung massgebend gewesen, dass die Geschichte des heiligen Landes infolge der im vorigen Jahre stattgehabten Palästinareise unseres Kaisers Wilhelm II., sowie auch infolge der Vorliebe neuerer Dichter, ihre Stoffe aus der Herodianerzeit zu entnehmen (Lauff, Herodias, Hebbel, Herodes und Mariamne, Sudermann, Johannes) mehr als sonst in den Vordergrund des Interesses tritt. Wer die genannten Dichtungen recht verstehen will, kann einer genauen Darlegung der Verhältnisse am Hofe des Herodes, wie Josephus sie bietet, nicht entraten.

Möge die vorliegende Ausgabe eine Anregung sein zu weiteren fruchtbringenden Studien über den Schriftsteller Josephus, zu dessen vollem Verständnis noch manches zu thun übrig bleibt. „Die Philologen‚“ sagt Paret, „pflegen ihn als einen der Theologie angehörigen Schriftsteller zu betrachten, die Theologen umgekehrt als einen solchen, der sie nicht direkt angehe. So kam es, dass er vernachlässigt und nicht so häufig zum Gegenstande von Spezialstudien gemacht wurde, wie er wohl verdienen würde. Wie zu seinen Lebzeiten, so hat er, kann man sagen, auch jetzt noch unter seiner Zwitterstellung zwischen Jerusalem und Rom zu leiden.“


Die Übersetzung habe ich angefertigt nach der Textausgabe von Dindorf (Paris, Didot 1865) unter vergleichsweiser Heranziehung der alten, aber sehr schönen kritischen Ausgabe von Havercamp (Amsterdam 1726). Die den einzelnen Büchern vorausgeschickten Inhaltsübersichten

Empfohlene Zitierweise:
Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 9. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt1GermanClementz.pdf/8&oldid=- (Version vom 4.8.2020)