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278 die da glauben, es walte im Leben keine Vorsehung, Gott kümmere sich nicht um die menschlichen Angelegenheiten, und es werde das Weltall nicht von einem durch sich selbst glückseligen, unsterblichen und alles überdauernden Wesen regiert, sondern erhalte sich ohne Lenker und Beschützer aus eigener Kraft. 279 Wer so nach Ansicht der Epikuräer des Führers entbehrte, müsste ja wie ein Schiff ohne Steuermann und wie ein Wagen ohne Lenker in seinem unbesonnenen Laufe zum Wanken gebracht werden, zusammenbrechen und untergehen. 280 Mit Rücksicht auf die Prophezeiungen Daniels scheinen mir also diejenigen sich weit von der Wahrheit zu entfernen, die da meinen, Gott kümmere sich nicht um das Treiben der Menschen. Denn wir würden seine Weissagungen nicht in Erfüllung gehen sehen, wenn alles in der Welt nur vom blinden Zufall regiert würde. 281 Was mich angeht, so habe ich das alles aufgezeichnet, wie ich es in den Schriften gelesen habe. Will aber jemand eine andere Meinung darüber haben, so soll sie ihm meinerseits unbenommen sein.

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 646. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt1GermanClementz.pdf/645&oldid=- (Version vom 12.12.2020)