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bestimmte näheres über die jüdischen, phoenicischen, syrischen und aegyptischen Gefangenen, befahl einigen seiner Freunde, mit den Schwerbewaffneten und dem Tross nach Babylon zu marschieren, und begab sich selbst mit nur kleinem Gefolge durch die Wüste nach Babylon. 223 Nachdem er nun von seinem Reiche, das der mächtigste Fürst der Chaldäer für ihn verwaltet hatte, Besitz ergriffen, siedelte er die Kriegsgefangenen nach deren Ankunft in den dazu geeignetesten Landstrichen Babyloniens an, 224 bedachte aus der Beute den Tempel des Bel und anderer Götter reichlich und fügte zu der alten Stadt Babylon einen neuen Stadtteil hinzu; auch verhütete er die etwa von zukünftigen Belagerern der Stadt geplante Ableitung des Flusses dadurch, dass er nicht nur die innere, sondern auch die äussere Stadt mit je drei Mauern aus gebrannten Ziegeln umgab. 225 Als er so Babylon befestigt und mit prächtigen Thoren versehen hatte, erbaute er einen mit der Königsburg seines Vaters zusammenhängenden Palast, dessen Höhe und glanzvolle Ausstattung zu beschreiben ich mir wohl ersparen kann. Doch darf nicht unerwähnt bleiben, dass er trotz seiner gewaltigen Ausdehnung schon in fünfzehn Tagen vollendet war. 226 Bei diesem Palaste liess er aus Steinen Anhöhen errichten, denen er die Gestalt von Bergen geben und die er mit allerlei Bäumen bepflanzen liess. Ferner legte er einen sogenannten hängenden Garten an, weil seine Gattin, die aus Medien stammte, danach verlangte, da das bei ihr zu Hause üblich war.“ 227 Auch Megasthenes spricht im dritten Buche seiner Indischen Geschichten von diesen Ereignissen und sucht dadurch zu beweisen, dass dieser König an Tapferkeit und Heldenthaten den Herakles weit übertroffen habe. Er habe auch, so berichtet Megasthenes weiter, einen grossen Teil von Libyen und Iberien verwüstet. 228 Desgleichen erwähnt auch Diokles im zweiten Buche seiner Persischen Geschichten diesen König, und Philostratus sagt sowohl in seiner Indischen als in seiner Phoenicischen Geschichte, er habe dreizehn Jahre lang Tyrus belagert, als Ithobal daselbst König

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 637. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt1GermanClementz.pdf/636&oldid=- (Version vom 12.12.2020)