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und niemand wagte während der sieben Jahre sich der Herrschaft zu bemächtigen. Als er dann endlich bat, Gott möge ihm sein Reich wiedergeben, erhielt er dasselbe auch zurück. 218 Niemand aber möge es mir verdenken‚ dass ich alle diese Einzelheiten genau berichte, wie ich sie in den alten Schriften gefunden habe. Denn schon zu Anfang dieses Geschichtswerkes habe ich allen, die daran etwas zu bemängeln oder zu tadeln für gut finden, versichert, dass ich nur die Bücher der Hebräer ins Griechische übertragen will, und versprochen, bei der Erzählung der Begebenheiten weder etwas zuzufügen noch zu verschweigen.

Elftes Kapitel.
Von Nabuchodonosors Nachfolgern, und wie ihr Reich von den Persern zerstört wurde. Daniel in Medien. Seine Weissagungen.

(1.) 219 Als der König Nabuchodonosor dreiundvierzig Jahre regiert hatte, schied er aus dem Leben. Er war ein thatkräftiger Mann gewesen und hatte seine Vorgänger an Glück übertroffen. Seiner Thaten gedenkt auch Berosus im dritten Buche seiner chaldaeischen Geschichte mit folgenden Worten: 220 „Als Nabuchodonosor der Vater gehört hatte, der von ihm über Aegypten, Coelesyrien und Phoenicien gesetzte Statthalter sei abgefallen, übertrug er, weil er selbst den Strapazen nicht mehr gewachsen war, seinem noch jungen Sohne Nabuchodonosor den Oberbefehl über einen Teil des Heeres und sandte ihn zur Bekämpfung des abgefallenen Statthalters aus. 221 Nabuchodonosor besiegte diesen in einer Schlacht und brachte dadurch die genannten Länder wieder unter seine Botmässigkeit. Um diese Zeit fiel Nabuchodonosor der Vater in eine Krankheit und starb zu Babylon nach einundzwanzigjähriger Regierung. 222 Als Nabuchodonosor bald darauf den Tod seines Vaters vernahm, ordnete er die Angelegenheiten Aegyptens und der übrigen Länder,

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 636. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt1GermanClementz.pdf/635&oldid=- (Version vom 12.12.2020)