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erhob er sich plötzlich mit seinen Freunden vom Tische und brachte den Godolias samt seinen Gästen um. Dann eilte er, obgleich es Nacht war, hinaus und liess alle in der Stadt befindlichen Juden sowie die von den Babyloniern dort zurückgelassene Besatzung niedermachen. 170 Am folgenden Tage kamen achtzig Männer aus dem Lande mit Geschenken für Godolias an, ohne von dessen Ermordung etwas zu wissen. Als Ismaël sie erblickt hatte, hiess er sie in des Godolias Haus eintreten. Dann liess er die Thore schliessen und die Männer erschlagen, ihre Leichen aber, um sie dem Anblick zu entziehen, in eine tiefe Grube werfen. 171 Und nur diejenigen von diesen achtzig wurden gerettet, die um Schonung ihres Lebens gebeten hatten, um ihm die auf ihrem Acker versteckten Geräte, Kleider und Getreidevorräte ausliefern zu können. Unter dieser Bedingung liess sie Ismaël am Leben. 172 Das Volk von Masphath aber nebst Weibern und Kindern, unter denen sich auch des Sedekias Töchter befanden, die der babylonische Feldherr Nabuzardanes bei Godolias zurückgelassen hatte, schleppte er gefangen mit sich fort. Dann kehrte er zum Könige der Ammaniter zurück.

(5.) 173 Joannes und die bei ihm versammelten Führer hatten kaum vernommen, welche Schandthaten Ismaël in Masphath verübt hatte, als sie im höchsten Zorn ihre Streitkräfte sammelten, gegen Ismaël ausrückten und ihn an einer bei Chebron befindlichen Quelle trafen. 174 Sobald Ismaëls Gefangene den Joannes und die übrigen Führer erblickten, wurden sie freudig bewegt in der Hoffnung, es nahe ihnen Hilfe. Sie verliessen daher den Ismaël und schlossen sich an Joannes an. Ismaël aber entfloh mit acht Begleitern zum Könige der Ammaniter. 175 Joannes nahm nun alle auf, die er den Händen Ismaëls entrissen hatte, auch die Verschnittenen, die Weiber und die Kinder, und kam bis nach Mandra, wo er an diesem Tage verweilte. Hierauf beschlossen sie, sogleich nach Aegypten zu ziehen, da sie fürchteten, die Babylonier möchten sie, wenn sie im Lande blieben, aus

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 628. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt1GermanClementz.pdf/627&oldid=- (Version vom 12.12.2020)