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Jeremias und Baruch aufzusuchen und sie zu ihm zu führen, damit sie ihre Strafe erhielten. Doch diese waren seinem Zorne schon entflohen.

(3.) 96 Als aber kurze Zeit darauf der König der Babylonier heranrückte, beschlich den Joakim doch infolge der Weissagungen des Sehers eine derartige Furcht, dass er den König aufnahm in der Hoffnung, es werde ihm nichts Übles widerfahren. Und so verschloss er weder die Thore vor ihm, noch rüstete er sich zum Widerstand. 97 Der Babylonier aber kümmerte sich nicht um sein gegebenes Wort, als er in die Stadt eingerückt war, sondern liess die stärksten und wohlgestaltetsten Jünglinge von Jerusalem samt dem Könige Joakim umbringen. Den letzteren befahl er darauf vor die Mauern zu werfen und verbot, ihn zu beerdigen; zum Könige der Stadt und des Landes aber ernannte er dessen Sohn Joachim. 98 Alsdann führte er die Vornehmsten des Volkes, gegen dreitausend an der Zahl, mit sich in die Gefangenschaft nach Babylon. Unter diesen befand sich auch der Seher Jezekiel, der damals noch ein Knabe war. So endete der König Joakim, nachdem er sechsunddreissig Jahre gelebt und elf Jahre regiert hatte. Sein Nachfolger Joachim, dessen Mutter eine Bürgerin von Jerusalem war und Nosta hiess, regierte drei Monate und zehn Tage.

Siebentes Kapitel.
Der Babylonier bereut die Ernennung Joachims zum Könige, führt ihn nach Babylon weg und übergiebt die Herrschaft dem Sedekias. Dieser schliesst sich an die Aegyptier an, die aber von dem Babylonier geschlagen werden. Schicksale des Jeremias.

(1.) 99 Den König der Babylonier aber reute es alsbald, dass er dem Joachim die Königswürde übertragen hatte. Er glaubte nämlich, dieser würde aus Rache für die Ermordung seines Vaters das Land von ihm abwendig

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 615. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt1GermanClementz.pdf/614&oldid=- (Version vom 12.12.2020)