Seite:FlavJosAnt1GermanClementz.pdf/605

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Schuldige sei. Er flehte daher, Gott möge das Herz seines Feindes zu Güte und Mitleid stimmen. Diese Bitte erhörte Gott, und so wurde Manasses von dem Könige der Babylonier wieder in Freiheit gesetzt und konnte in sein Reich zurückkehren. 42 Als er nach Jerusalem gekommen war, bestrebte er sich, selbst das Andenken an seine früheren Vergehungen, die er von Herzen bereute, auszutilgen, weil er nun gottesfürchtig bleiben wollte. Er weihte den Tempel wieder, reinigte die Stadt und war nur darauf bedacht, wie er Gott für seine Rettung danken und sich seine Gnade für die ganze Lebenszeit erhalten könne. 43 Auch das Volk hiess er in Gottesfurcht wandeln, da es eingesehen habe, welches Unheil ihm beinahe infolge seiner Frevel zugestossen wäre. Er stellte ferner den Altar wieder her und liess die von Moyses vorgeschriebenen gesetzlichen Opfer darbringen. 44 Als er so die rechte Gottesverehrung wieder eingerichtet hatte, dachte er auch an die Sicherheit Jerusalems, indem er die alten Mauern wiederherstellen und neue aufführen liess, dazu auch hohe Türme errichtete und die Befestigungswerke ausserhalb der Stadt mit allen notwendigen Lebensmitteln und anderem Bedarf reichlich versah. 45 So verbrachte er den Rest seines Lebens in solcher Gottesfurcht, dass er von der Zeit an, da er Gott zu verehren begann, für einen höchst glückseligen und musterhaften Mann gehalten wurde. 46 Er starb im Alter von siebenundsechzig Jahren nach fünfundfünfzigjähriger Regierung. Bestattet wurde er in seinen eigenen Gärten, und die Königswürde ging auf seinen Sohn Amos über, der von der Emalsema aus der Stadt Jabata geboren war.

Empfohlene Zitierweise:
Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 606. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt1GermanClementz.pdf/605&oldid=- (Version vom 12.12.2020)