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der Gottesverehrung eingeführt. – 275 Darauf überzog der König die Palaestiner mit Krieg, besiegte sie und eroberte alle ihre Städte von Gaza bis nach Gitta. Der Assyrierkönig aber schickte Gesandte zu ihm und drohte ihm die Zerstörung seines Reiches an, wenn er ihm nicht den Tribut entrichte, den sein Vater bezahlt habe. 276 Ezekias liess sich indes durch diese Drohungen nicht einschüchtern, sondern vertraute auf seine Gottesfurcht und auf den Seher Esaïas, dessen Weissagungen ihm die Zukunft klar vor Augen legten. Das mag vorläufig über diesen König genügen.

Vierzehntes Kapitel.
Wie Salmanasar Samaria eroberte, die zehn Stämme nach Medien fortführte und Chuthäer in ihrem Lande ansiedelte.

(1.) 277 Als Salmanasar, der König der Assyrier, vernommen hatte, der Israëlitenkönig habe insgeheim eine Gesandtschaft an Soas, den König der Aegyptier, geschickt, um mit diesem ein Bündnis gegen ihn zu schliessen, ergrimmte er und zog im siebenten Jahre der Regierung des Oseas gegen Samaria. 278 Der König aber verweigerte ihm den Einzug in die Stadt, und so belagerte Salmanasar sie drei Jahre lang und eroberte sie dann im neunten Jahre der Regierung des Oseas und im siebenten Jahre der Regierung des Ezekias, des Königs zu Jerusalem. Er vernichtete darauf die Herrschaft der Israëliten völlig und führte das ganze Volk nach Medien und Persien weg. Auch den König Oseas nahm er gefangen. 279 Alsdann verpflanzte er andere Völkerschaften aus der Gegend Chutha, die von einem Flusse in Persien ihren Namen hat, nach Samaria und dem Lande der Israëliten. 280 So wanderten also die zehn Stämme aus Judaea aus, neunhundertsiebenundvierzig Jahre nach der Eroberung dieses Landes durch ihre Vorfahren, die aus Aegypten ausgezogen waren, und

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 594. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt1GermanClementz.pdf/593&oldid=- (Version vom 23.9.2020)