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ihn als König nicht anerkennen wollten, beschloss er sich an ihnen zu rächen und verwüstete das ganze Land ringsum, nahm die Stadt ein 231 und brachte aus Ärger über die ihm zugefügte Schmach sämtliche Einwohner einschliesslich der Kinder mit einer Grausamkeit ohnegleichen ums Leben. Er wütete nämlich gegen seine eigenen Landsleute mit einer Härte, die nicht einmal zu verzeihen gewesen wäre, wenn er sie gegen auswärtige, im Krieg unterworfene Feinde verübt hätte. 232 Und wie Manaëm seine Regierung angetreten, so führte er sie zehn Jahre lang mit höchster Grausamkeit weiter. Als er aber von dem Assyrierkönige Phullus mit Krieg überzogen wurde, liess er sich mit ihm auf keinen Kampf ein, sondern beendete den Krieg dadurch, dass er den Phullus durch Zahlung von tausend Talenten Silber zum Rückzug veranlasste. 233 Diese Summe musste jedoch das Volk aufbringen, indem für jeden Kopf fünfzig Drachmen an Steuer erhoben wurden. Kurz darauf starb er und wurde zu Samaria begraben. In der Regierung folgte ihm sein Sohn Phakeas, der ihm an Grausamkeit nichts nachgab und nur zwei Jahre herrschte. 234 Er wurde mit seinen Freunden von einem gewissen Obersten Phakeas, dem Sohne der Romelia, bei einem Gastmahl überfallen und umgebracht. Aber auch dieser Phakeas, der zwanzig Jahre lang regierte, war gottlos und grausam. 235 Unter seiner Regierung überzog der Assyrierkönig Theglaphalassar die Israëliten mit Krieg, unterwarf sich das ganze Land Galaditis, das Gebiet jenseits des Jordan, das benachbarte Galilaea, ferner Kydisa und Azora, und führte die Bewohner mit sich in die Gefangenschaft nach seinem Reiche. So viel von diesem Könige der Assyrier.

(2.) 236 Jotham, der Sohn des Ozias‚ herrschte zu Jerusalem über den Stamm Judas. Seine Mutter war eine Jerusalemerin und hiess Jerasa. Dieser König besass alle Tugenden und war ebenso fromm gegen Gott, als gerecht gegen die Menschen. Auch dem Staatswesen wandte er seine Sorgfalt zu. 237 Alles, was einer Instandsetzung oder

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 586. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt1GermanClementz.pdf/585&oldid=- (Version vom 23.9.2020)