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203 Dieses Unglück traf Jerusalem im vierzehnten Jahre der Regierung des Amasias. Bald darauf trachteten dem Könige seine eigenen Freunde nach dem Leben, sodass er sich gezwungen sah, nach Lachis zu entfliehen. Hier aber wurde er von den Leuten, die jene ihm nachgesandt hatten, getötet. Sein Leichnam ward nach Jerusalem zurückgebracht und hier mit königlichen Ehren beigesetzt. 204 Einen solchen Tod fand er wegen seines Übermutes und seiner Widersetzlichkeit gegen Gott, nachdem er vierundfünfzig Jahre gelebt und neunundzwanzig Jahre regiert hatte. Es folgte ihm sein Sohn Ozias.

Zehntes Kapitel.
Von Jeroboam, dem Könige der Israëliten, und dem Propheten Jonas. Wie nach Jeroboams Tod sein Sohn Zacharias die Regierung übernahm. Wie Ozias‚ der König zu Jerusalem, die benachbarten Völkerschaften unterwarf, und was ihm widerfuhr, als er Gott ein Rauchopfer darbringen wollte.

(1.) 205 Im fünfzehnten Jahre der Regierung des Amasias trat Jeroboam, der Sohn des Joas, die Herrschaft über die Israëliten an und behielt sie vierzig Jahre lang. Dieser König war ein Verächter Gottes und der Gesetze, denn er verehrte Götzenbilder und verlegte sich auf widersinnige, fremde Gebräuche, wodurch er über das Volk der Israëliten grosses Unheil brachte. 206 Es verkündigte ihm aber der Seher Jonas, er werde, wenn er mit den Syrern Krieg führe, deren Macht erschüttern und die Grenzen seines Reiches nach Norden bis zur Stadt Amathus und nach Süden bis zum See Asphaltis erweitern. 207 Das waren nämlich früher die Grenzen Chananaeas, wie es der Feldherr Jesus abgemessen hatte. Jeroboam unternahm daraufhin gegen die Syrer einen Kriegszug und brachte ihr ganzes Land unter seine Botmässigkeit, wie der Seher Jonas ihm vorhergesagt hatte.

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 581. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt1GermanClementz.pdf/580&oldid=- (Version vom 23.9.2020)