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seinen eigenen Truppen gegen die genannten Völkerschaften zu Felde. 191 In einer grossen Schlacht überwand er sie, tötete zehntausend von ihnen und nahm ebenso viele lebendig gefangen, die er auf den grossen Felsen, welcher in Arabien liegt, führen und von diesem hinabstürzen liess. Er erbeutete in diesem Kampfe eine grosse Menge von Kostbarkeiten. 192 Während aber Amasias jenen Kriegszug ausführte, fielen die Israëliten, die er entlassen hatte, und die hierüber erbittert waren, da sie glaubten, Amasias habe sie aus Verachtung fortgeschickt, in sein Gebiet ein, drangen bis Bethsemera vor, verwüsteten das Land, raubten viel Vieh und töteten dreitausend Menschen.

(2.) 193 Amasias wurde übrigens durch den glücklich errungenen Sieg hochmütig und fing an, Gott, der doch der Urheber desselben war, zu vernachlässigen und sich der Verehrung derjenigen Götter hinzugeben, die er aus dem Lande der Amalekiter mitgebracht hatte. 194 Es kam aber zu ihm ein Prophet, der ihm erklärte, er wundere sich, dass er die für Götter halte, die ihren Verehrern nicht helfen und sie nicht aus seinen Händen hätten befreien können, vielmehr den grössten Teil ihres Heeres hätten zu Grunde gehen und sich selbst in Gefangenschaft geraten lassen. Denn die Götter seien doch gerade so nach Jerusalem geführt worden, als ob sie kriegsgefangene Feinde gewesen wären. 195 Hierüber erzürnte der König, hiess den Seher schweigen und drohte ihm die Todesstrafe an, wenn er sich um Sachen kümmere, die ihn nichts angingen. Der Seher entgegnete, er werde ruhig sein, aber Gott werde die Neuerungen des Königs nicht ungestraft lassen. 196 Amasias, der sich in seinem Glücks nicht zu mässigen verstand (denn obwohl er dasselbe von Gott erlangt hatte, scheute er sich doch nicht, ihn zu schmähen) und auf sich selbst sehr eingebildet war, schrieb nun an Joas, den König der Israëliten, er solle sich mit seinem ganzen Volke ihm unterwerfen, wie das auch unter seinen Vorfahren David und Solomon der Fall gewesen sei. Wolle

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 579. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt1GermanClementz.pdf/578&oldid=- (Version vom 23.9.2020)