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werde. Deshalb wollte er diese wieder erneuern und ging in Begleitung des Phikol, eines seiner Feldherren, zu Isak. 264 Und als er von der Güte Isaks, der wegen der alten Freundschaft gern verzieh, alles, was er wünschte, erlangt hatte, kehrte er nach Hause zurück.

(4.) 265 Esau, dem der Vater sehr günstig war, heiratete in seinem vierzigsten Jahre die Ada, Tochter Helons‚ und die Alibama, Tochter Esebeons, zweier in Chananaea sehr mächtigen Männer, und zwar auf eigene Faust, ohne mit seinem Vater sich zu beratschlagen. 266 Denn dieser würde die Verbindung nicht gutgeheissen haben, da er keine Verwandtschaft mit den Einwohnern jenes Landes schliessen wollte. Um aber seinem Sohne nicht zu nahe zu treten, widersetzte er sich der Heirat nicht und beschloss zu schweigen.

(5.) 267 Als nun Isak alt geworden und erblindet war, rief er den Esau zu sich, beklagte sein Alter und dass seine Blindheit ihn hindere, den Gottesdienst zu verrichten, 268 und befahl ihm, auf die Jagd zu gehen und ihm von dem erlegten Wilde ein Mahl zu bereiten. Nachdem er dieses verspeist, wolle er zu Gott flehen, dass er seinem Sohne im ganzen Leben Helfer und Beschützer sein möge; denn es sei ungewiss, ob er nicht bald sterben müsse, und da wolle er nicht aus dem Leben scheiden, ohne ihm Gottes Gnade erfleht zu haben.

(6.) 269 Darauf eilte Esau zur Jagd. Rebekka aber, die es für billig hielt, dass Gottes Segen über Jakob erfleht würde, befahl diesem ohne Vorwissen Isaks, Böckchen zu schlachten und davon ein Mahl zu bereiten. Jakob gehorchte der Mutter, 270 und als das Mahl fertig war, band er sich ein Bocksfell um den Arm, damit der Vater ihn wegen der zottigen Haut für den Esau halten sollte (denn dadurch allein unterschied er sich von dem Zwillingsbruder‚ dem er sonst in allem glich). Doch war er sehr in Sorge, der Vater möchte, bevor er den Segen gesprochen, die arge List merken und den Segen in Fluch verwandeln. 271 Als Jakob nun das Mahl dem Vater vorgesetzt, rief dieser ihn zu sich, da er die eigentümliche

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 58. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt1GermanClementz.pdf/57&oldid=- (Version vom 4.8.2020)