Seite:FlavJosAnt1GermanClementz.pdf/567

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

sprach zu den Anwesenden, er habe zwar das Heer gegen seinen Herrn geführt und ihn getötet, aber diese da habe er nicht umgebracht. Er wollte ihnen hiermit klar machen, dass das Geschlecht Achabs, nach dem Ratschlusse Gottes vom Verderben ereilt worden sei, wie dies auch Elias prophezeit hatte. 130 Darauf liess er auch noch alle Verwandten Achabs, die in Jesraëla aufzufinden waren, töten, und begab sich dann nach Samaria. Auf dem Wege dorthin traf er Blutsverwandte des Ochozias‚ des Königs zu Jerusalem, und fragte sie, wohin die Reise gehe. 131 Und da sie antworteten, sie wollten den Joram und ihren König Ochozias‚ von deren Tod sie noch nichts wussten, besuchen, liess Jehu auch sie ergreifen und umbringen, im ganzen zweiundvierzig Menschen.

(6.) 132 Hierauf begegnete ihm ein edler und gerechter Mann und alter Freund von ihm, mit Namen Jonadab, der ihn begrüsste und lobte, weil er alles nach Gottes Willen vollbracht und das Geschlecht Achabs ausgerottet habe. 133 Jehu bat ihn, auf seinen Wagen zu steigen und ihn nach Samaria zu begleiten. Dort wolle er ihm zeigen, dass er keinen Gottlosen verschonen, sondern sowohl die falschen Seher und Priester, als auch alle anderen, die das Volk von der Verehrung des allmächtigen Gottes ab- und der Anbetung fremder Götter zugewandt hätten, mit dem Tode bestrafen werde. Denn es sei ein herrliches und für einen gerechten Mann angenehmes Schauspiel, die Übelthäter bestrafen zu sehen. 134 Jonadab entsprach der Bitte des Königs und fuhr mit ihm nach Samaria. Dort liess Jehu alle Verwandten Achabs aufspüren und umbringen. Damit aber keiner von den falschen Sehern und Götzenpriestern Achabs der Todesstrafe entgehe, bediente er sich zu ihrer Ergreifung folgender List. 135 Er berief das Volk zu einer Versammlung und verkündete ihm, er wolle doppelt so viele Götter verehren, als Achab eingeführt habe. Sie möchten also Sorge tragen, dass die Priester, Propheten und Verehrer dieser Götter sich bei ihm einfänden.

Empfohlene Zitierweise:
Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 568. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt1GermanClementz.pdf/567&oldid=- (Version vom 23.9.2020)