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werden können und so seinen Geist aufgeben. Dies meldete der Brief des Propheten Elissaeus.

(3.) 102 Nicht lange danach fiel ein Heer der nahe bei Aethiopien wohnenden Araber und der Palaestiner in Jorams Reich ein, plünderte das Land und den Königspalast und tötete seine Söhne und Weiber. Nur ein einziger von seinen Söhnen, mit Namen Ochozias‚ entkam den Händen der Feinde. 103 Nach diesem Unglück wurde der König von der Krankheit befallen, die ihm der Seher vorhergesagt hatte. Sein Leib wurde von den heftigsten Schmerzen gequält, und er sah, wie seine eigenen Eingeweide von ihm abgingen; alsdann starb er eines elenden Todes. Sein Leichnam wurde sogar noch vom Volke beschimpft. 104 Denn da man, wie ich glaube, in Erwägung zog, dass dem kein königliches Leichenbegängnis zustehe, der, vom Zorne Gottes getroffen, den Geist aufgegeben habe, so setzte man ihn weder im Grabe seiner Väter bei, noch hielt man ihn einer anderen Ehrenbezeugung für würdig, bestattete ihn vielmehr wie einen gewöhnlichen Mann. Er hatte vierzig Jahre gelebt und acht Jahre regiert. Das Volk von Jerusalem aber übertrug die Königswürde seinem Sohne Ochozias.

Sechstes Kapitel.
Wie Jehu zum Könige gesalbt wurde, Joram und Ochozias tötete und die Gottlosen bestrafte.

(1.) 105 Joram, der König der Israëliten, machte sich nach dem Tode Adads Hoffnung, die Stadt Aramatha im Galaditerlande den Syrern entreissen zu können, und zog deshalb mit einem grossen Heere dorthin. Bei der Belagerung der Stadt wurde er von einem Syrer durch einen Pfeilschuss verwundet, jedoch nicht tödlich, und zog sich daher in die Stadt Jesraëla zurück, um hier die Wunde heilen zu lassen. Das Heer aber liess er unter dem Befehle Jehus, des Sohnes des Nemessus, bei Aramatha zurück, das übrigens schon erobert war. 106 Er

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 563. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt1GermanClementz.pdf/562&oldid=- (Version vom 23.9.2020)