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Scheffel.[1] 86 An all diesem Überfluss jedoch hatte der Befehlshaber des dritten Teiles des Heeres keinen Anteil. Denn da er vom Könige an das Thor gestellt worden war, um dem allzu starken Andrang der Menge zu wehren, damit nicht einer den anderen erdrücke, wurde er selbst erdrückt und gab den Geist auf, wie Elissaeus ihm prophezeit hatte, als er den Überfluss weissagte, den der Befehlshaber für unmöglich hielt.

(6.) 87 Als nun Adad, der König der Syrer, unversehrt zu Damaskus anlangte und erkannte, dass nicht der Einfall der Feinde in sein Lager, sondern Gott selbst ihm und seinem Heere den Schrecken eingeflösst habe, grämte er sich darüber, dass Gott sein Feind sei, und verfiel in Schwermut. 88 Um diese Zeit kam Elissaeus aus seiner Heimat nach Damaskus, und da der König dies vernahm, schickte er ihm einen seiner treuesten Diener mit Geschenken entgegen, um ihn zu befragen, ob er von seiner Krankheit genesen würde. 89 Der Diener, Azaël mit Namen, zog also mit vierzig Kamelen, welche die herrlichsten Schätze von Damaskus und das Beste aus dem Besitze des Königs trugen, dem Elissaeus entgegen, begrüsste ihn freundlich und sagte ihm, der König Adad habe ihn gesandt, um dem Propheten Geschenke zu bringen und ihn über die Krankheit des Königs zu befragen. 90 Der Seher verkündete hierauf dem Azaël, sein Herr werde bald sterben, bat ihn aber, dem Könige dies nicht mitzuteilen. Der Diener ward über diese Auskunft schmerzlich bewegt. Elissaeus aber fing an zu weinen, weil er das Unglück voraussah, von dem das Volk nach Adads Tod würde betroffen werden. 91 Als nun Azaël ihn fragte, weshalb er so betrübt sei, entgegnete Elissaeus: „Ich weine, weil mir das Elend des israëlitischen Volkes zu Herzen geht, das von dir über dasselbe wird verhängt werden. Denn du wirst die Besten von ihnen umbringen, ihre festen Städte einäschern, ihre Kinder am Felsen zerschmettern und ihre

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 560. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt1GermanClementz.pdf/559&oldid=- (Version vom 23.9.2020)
  1. Ein römischer Scheffel (Modius) = 8,75 Liter.