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nachdem sie des Sehers Bescheid erhalten hatten, wieder zum Könige. Als dieser sich über ihre schnelle Rückkehr wunderte und sie nach dem Grunde derselben fragte, erwiderten sie, es sei ihnen ein Mann begegnet, der ihnen befohlen habe, nicht weiter zu reisen, sondern umzukehren und im Auftrage des Gottes der Israëliten dem Könige zu verkündigen, seine Krankheit werde sich verschlimmern. 22 Und da der König ihnen befahl, den Mann näher zu beschreiben, erzählten sie, es sei ein rauhbehaarter, mit Fellen umgürteter Mann gewesen. Daraus schloss der König, dass sie Elias gesehen, und schickte einen Obersten mit fünfzig Mann ab, um ihn zu ergreifen und zu ihm zu führen. 23 Als nun der Oberste ihn auf dem Gipfel eines Berges sitzen sah, befahl er ihm, herabzusteigen und mit zum Könige zu kommen – denn das sei des Königs Anordnung –, und wenn Elias nicht gutwillig mitgehe‚ müsse er Gewalt brauchen. Elias entgegnete ihm, er wolle beten, dass Feuer vom Himmel falle und ihn mit seinen Kriegern vernichte; daran werde er erkennen, dass er einen wahren Propheten vor sich habe. Elias betete nun, und sogleich fiel Feuer vom Himmel und verzehrte den Obersten samt seinen Leuten. 24 Als der König das vernahm, geriet er in Zorn und sandte einen anderen Obersten mit ebenso vielen Kriegern ab. Dieser drohte gleichfalls dem Seher, er werde ihn mit Gewalt wegführen, wenn er nicht gutwillig herabsteige, worauf Elias wieder Feuer vom Himmel herabflehte, das jenen ebenso wie den anderen Obersten dahinraffte. 25 Der König aber sandte noch einen dritten Obersten gegen Elias aus. Dieser war ein kluger und sanfter Mann, und als er zu dem Berge kam, wo Elias sich aufhielt, umschmeichelte er ihn freundlich und sagte, der Prophet wisse doch wohl, dass er nur ungern dem Befehle des Königs gefolgt sei und dass er nicht wie die anderen Obersten willig, sondern notgedrungen zu ihm komme. Darauf bat er ihn, er möge sich doch seiner und seiner Leute erbarmen und herabsteigen, um mit ihnen zum Könige zu gehen. 26 Durch

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 548. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt1GermanClementz.pdf/547&oldid=- (Version vom 23.9.2020)